Ratschendorf
Das Römerzeitliche Museum wird jetzt zukunftsfit
Vor 32 Jahren ist das Römerzeitliche Museum in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Kühlhauses in Ratschendorf eröffnet worden. Nun wird das Museum fit für die kommenden drei Jahrzehnte gemacht.
RATSCHENDORF/DEUTSCH GORITZ. Wer Kultur oder Archäologie sagt, muss in der Südoststeiermark und Steiermark auch Heinz Kranzelbinder sagen. Das Vorstandsmitglied von "MUSIS" – dem steirische Museumsverband – hat sich schon früh mit der Geschichte des Bezirks Südoststeiermark auseinandergesetzt. Im Rahmen des Projekts "Kulturgüterschutz im Raum Radkersburg" beschäftigte sich der Ratschendorfer unter anderem mit dem alten Kühlhaus in seinem Heimatort und beschloss gemeinsam mit seinen Miststreitern Franz Josef Schober und Günther Prutsch von der Kulturinitiative Ratschendorf, dass man jenes erhalten müsse.
Kühlhaus als Kulturstätte
Gesagt und getan – mit Unterstützung der Gemeinde und der Dorfgemeinschaft wurde das Kühlhaus zu einer Kulturstätte umfunktioniert und 1990 eröffnet. Thematisch im Mittelpunkt des Museums stehen sollten die Römerzeit und das Leben im Dorf. Hintergrund dazu: 1988 stieß man bei Grabungen in Ratschendorf – 1880 gab es vor Ort noch über 120 Grabhügel – auf einen römerzeitlichen Grabhügel mit fünf sogenannten einfachen Brandschüttungsgräbern. Der begehbare Nachbau des Grabhügels sollte dann das Museum zieren.
Es nagte der Zahn der Zeit
"Nicht nur wir Menschen werden älter, auch die Bausubstanz jedes noch so guten Hauses kommt in die Jahre, sie will erhalten und gepflegt werden", betont Heinz Kranzelbinder, dass der Zahn der Zeit mittlerweile natürlich auch am Museum genagt hat.
Er hat darum mit der Unterstützung der Gemeinde Deutsch Goritz die Renovierung des Museums in die Hand genommen. Die Arbeiten, vor allem das Dach galt es zu sanieren, sind in vollem Gange. Bereits abgeschlossen ist die Restaurierung der im Museum ausgestellten Objekte, die in den Werkstätten der Abteilung Archäologie am Universalmuseum Joanneum durchgeführt worden sind.
Gehegt und gepflegt wurde in Zusammenarbeit mit einem Team des Beschäftigungsprojekts "Archäologisch Soziale Initiative Steiermark" rund um Leiter Bernhard Schrettle und mit der Unterstützung der Steirischen Arbeitsförderungsgesellschaft auch wieder das römerzeitliche Hügelgräberfeld "Hügelstaudach".
Heinz Kranzelbinder hofft, dass die Arbeiten bis Ende August unter Dach und Fach sind – für Anfang September hat sich nämlich eine Besuchergruppe aus Wien angesagt. Sein großer Wunsch lautet, dass in Zukunft jemand sein Erbe antreten und sich um die Geschicke des Museums kümmern wird. "Baulich sollte nun die kommenden drei Jahrzehnte kaum etwas zu tun sein, man könnte sich also rein auf die inhaltliche Gestaltung konzentrieren."
Schlüssel beim Gasthaus ums Eck
Der Geschichtsexperte denkt aber noch lange nicht ans Aufhören. Wer eine Führung wünscht, kann sich gerne unter 0699 19001182 bei ihm melden. Wer nach Abschluss der Arbeiten in Eigenregie das Museum erkunden möchte, kann sich den Schlüssel übrigens ganz einfach im Gasthaus Fasching (Hoferwirt) in Nachbarschaft zum Museum abholen.
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