Riegersburg
Hubertusmesse in der Pfarrkirche Riegersburg

Mit der Fahne voran zogen die Jäger durch Riegersburg. | Foto: WOCHE
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  • Mit der Fahne voran zogen die Jäger durch Riegersburg.
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Riegersburg. Die Jäger der Pfarre Riegersburg organisierten erstmals eine Hubertusmesse, die von Pfarrer Karol Pytraczyk zelebriert wurde. Zuvor diskutierten die Jäger der Region beim Dialog - Themennachmittag über Wildlebensräume und Landwirtschaft.

Die Jagd ist eng mit einem speziellen Brauchtum verbunden. Einen Höhepunkt stellen Messfeiern zu Ehren des heiligen Hubertus dar, die vorwiegend im November abgehalten werden. In Riegersburg zogen die Jäger mit den Festgästen mit Fahne und Fakeln durch den Ort zur Kirche, wo sie vom Pfarrer den Jagdhornbläsern und dem Steirischen Jägerchor empfangen wurden. Vor Jahrhunderten wurde der heilige Eustachius als Schutzpatron der Jäger verehrt, der vom heiligen Hubertus abgelöst wurde.

Unter den Gästen war auch Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau.
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In der Jägerschaft sind die Bräuche genauen Regeln unterworfen. So muss auch das Bruchzeichen bei einer Hubertusmesse dem Anlass entsprechend stimmen. Der grüne dreigeteilte Nadelbaumzweig wurde auf der linken Hutseite mit der glänzenden Seite nach außen hin aufrecht ragend getragen. Es handelt sich um einen Ehren- und Freudenbruch. Bei einem Begräbnis müsste die glänzende Seite nach innen zeigen. Die verschiedenen Bruchzeichen wie Ehren-, Freuden-, Beute- und Streckenbrüche symbolisieren aufgrund der dreigeteilten Form (Dreispross) das christliche Kreuz.
Bei einer Hubertusfeier ist auch gewünscht, dass die spezielle Jägersprache, mit allen damit verbundenen Bezeichnungen gesprochen wird. Noch vor einigen Jahrzehnten wurde jeder Fehler bei der Waidmannssprache und beim Waidmannsbrauch mit einem Hirschfängerschlag betraft. Dabei wurde mit der flachen Klinge des Hirschfängers dem zu bestrafenden Jäger dreimal kräftig auf das Hinterteil geschlagen. Der Schlagende rief dazu: „Ho, ho! Das ist für den gnädigsten Fürsten und Herrn! Ho, ho! Das ist für Ritter und Knecht! Ho, ho! Dies ist das edle Jägerrecht!“
Die Zeit hat sich gewandelt, da heute falsche Ausdrücke mit einigen „Kilo“ bestraft werden, dass heißt, dass der Jäger einige Liter Wein zu bezahlen hat.
Schaut man in der Geschichte der Jagd weiter zurück, so erfährt man, dass es absolute Jagdverbotstage gab. Es ist verpönt, am Krafreitag, zu Allerheiligen und Allerseelen, am Ostersonntag, Pfingstsonntag und am Christtag zu jagen. Am 24. Dezember ist in einigen Gegend eine kleine Vormitttagsjagd ohne abschließenden Schüsseltrieb, das gemeinsame Essen, üblich.



Organisator Robert Fritz und Pfarrer Karol Pytraczyk bei der Hubertusmesse. | Foto: WOCHE
  • Organisator Robert Fritz und Pfarrer Karol Pytraczyk bei der Hubertusmesse.
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Beim Wildessen nach der Hubertusmesse in Riegersburg wurde auch auf das Tischbrauchtum geachtet. Wird am Tisch ein Waidmannsheil ausgerufen, erfolgte das Zuprosten mit dem Glas in der linken Hand.
Für Außenstehende hört sich ein Gespräch unter Jägern oft ein wenig kompliziert an. Denn für einen Jäger ist der Rehbock nicht groß, sondern kapital und die Rehgaiß nicht schön, denn schön sind junge Mädchen. Gegrüßt wird mit „Waidmannsheil“ und im Teller liegt kein Stück Fleisch sondern ein „Wildbret“. Die Hasenohren sind die Löffeln und die Rehaugen die Lichter. Bei fortgeschrittener Stunde wird beim Wildessen auch das übliche „Jägerlatein“ ausgepackt.
Unter den rund neunzig Jägern waren auch die Nationalratsabgeordnete Agnes Totter, die Landtagsabgeordnete Julia Majcan, Bürgermeister Manfred Reisenhofer, Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau und Kammerobmann Franz Uller. Für die Organisation war Robert Fritz mit einem Helferteam zuständig.

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