Arbeitsmarkt
Arbeitslosigkeit sprengt in der Südoststeiermark alle Rekorde
Die Coronakrise hat zu Rekordarbeitslosigkeit im Bezirk Südoststeiermark geführt. Ende März waren 4.168 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet. Im Vergleich mit dem Vorjahr sind mehr als doppelt so viele Menschen ohne Job, was einer Steigerung von 112 Prozent oder in absoluten Zahlen von 2.209 Personen bedeutet. Damit liegt die Südoststeiermark deutlich über dem Landesschnitt, der eine Steigerungsrate von 90,9 Prozent ausweist.
Was die Geschlechterverteilung betrifft, so sind Frauen und Männer gleichermaßen von der Krise betroffen. So kletterte die Zahl der Arbeitslosen unter Frauen auf ein Plus von 111,9 Prozent, bei den Männern macht die Steigerung 113,3 Prozent aus.
Jugendliche am stärksten betroffen
Besonders hoch ist der Arbeitslosenzuwachs bei Jugendlichen unter 25 Jahren. Unglaubliche 143,5% Prozent beträgt hier die horrende Steigerungsrate gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Ein weitaus geringerer Anstieg lässt sich bei Älteren (86 Prozent) und Ausländern (89,7 Prozent) beobachten.
Freilich haben die aktuellen Entwicklungen auch Auswirkungen auf AMS-Kurse und auf den Stellenmarkt. Wie erwartet sind im März die Schulungsteilnehmer stark zurückgegangen – und zwar um fast ein Viertel. Exakt um 25 Prozent, das entspricht 73 Jobs, weniger Stellen sind
beim AMS Feldbach gemeldet worden. Auch die offenen Lehrstellen sind um mehr als die Hälfte zurückgegangen.
AMS arbeitet auf Hochtouren
Im AMS Feldbach werde zurzeit auf Hochtouren gearbeitet, wie AMS-Leiterin Lieselotte Puntigam betont.. „Absoluten Vorrang haben die Existenzsicherung der Betroffenen durch das Arbeitslosengeld, die rasche Bearbeitung der Kurzarbeitsanträge von Unternehmen und die Jobvermittlung von Arbeitsuchenden in den systemrelevanten Branchen.“
ÖGB informiert in Sachen Kurzarbeit
Was die Bereitschaft unter Unternehmern zu Kurzarbeit betrifft, so ist der südoststeirische ÖGB-Regionalsekretär Karl Heinz Platzer nicht unzufrieden. Einige Betriebe hätten zunächst voreilig ihre Mitarbeiter beim AMS gemeldet, sie dann aber nach Intervention und Aufklärung durch den ÖGB und seine Fachgewerkschaften wieder zurückgeholt. Das sei positiv, wenngleich die Arbeitslosenzahlen im Bezirk freilich viel zu hoch seien.
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