Nach dem Hochwasser
Auf den Bezirk wartet noch jede Menge Arbeit

Ein Schnappschuss von den Arbeiten der Feuerwehr Mureck – die Gemeinde hatte es besonders schwer erwischt.  | Foto: FF Mureck
6Bilder
  • Ein Schnappschuss von den Arbeiten der Feuerwehr Mureck – die Gemeinde hatte es besonders schwer erwischt.
  • Foto: FF Mureck
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Die Bilder der massiven Starkregenereignisse sind noch in unser aller Köpfe. Nach wie vor gibt es jede Menge zu tun. In Mureck müssen etwa Kindergarten und Kinderkrippe übersiedeln, in Bad Radkersburg entfernt man mit Hilfe des Heers Bäume aus den Bächen. 

SÜDOSTSTEIERMARK. Keine Frage, uns allen stecken wohl noch die massiven Unwetter, die aus dem Bezirk ein Katastrophengebiet gemacht haben, in den Knochen. Natürlich sind noch längst nicht alle Nachwehen beseitigt.

Auch Landeshauptmann Christopher Drexler (2.v.l.) war nach den Unwettern im Bezirk vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen.  | Foto: RegionalMedien
  • Auch Landeshauptmann Christopher Drexler (2.v.l.) war nach den Unwettern im Bezirk vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen.
  • Foto: RegionalMedien
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Wie Bezirkshauptfrau Elke Schunter-Angerer betont, ist der Status als Katastrophengebiet nach wie vor aufrecht, wobei die täglichen Lagebesprechungen nunmehr reduziert werden. Bislang wurden die gemeldeten Schadstellen bereits seitens der Sachverständigen begutachtet und entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Dabei sind die Einteilungen in P1- Maßnahmen (Gefahr in Verzug) und P2-Maßnahmen (Wiederherstellungsmaßnahmen) erfolgt und vorab Kostenabschätzungen vorgenommen worden. Schunter-Angerer verweist auch auf die Möglichkeit der Privatschadensausweise, über die man Unterstützung vom Land beantragen kann. Landeschef Christopher Drexler war übrigens nach den Unwettern auch persönlich vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. 

Mammutaufgabe mit vielen helfenden Händen

Schunter-Angerer streicht auch die Leistungen der Feuerwehren und die unmittelbare Hilfe der vielen Freiwilligen heraus und betont auch die "hervorragende Unterstützung" der Sachverständigen sowie des Österreichischen Bundesheers im Assistenzeinsatz, das Hänge sichert und auch Verklausungen beseitigt.

Eine Lagebesprechung in der Stadtgemeinde Bad Radkersburg, wo man sich besonders über die Unterstützung des Heeres freut.  | Foto: Stadtgemeinde Mureck
  • Eine Lagebesprechung in der Stadtgemeinde Bad Radkersburg, wo man sich besonders über die Unterstützung des Heeres freut.
  • Foto: Stadtgemeinde Mureck
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Wir haben uns auch unmittelbar in einigen betroffenen Gemeinden umgehört. Zwei Stürme und drei Starkregenereignisse haben ja Bad Radkersburg in Mitleidenschaft gezogen. Beschädigt wurden ja unter anderem die Dächer der Pfarrkirche, der Frauenkirche, des ehemaligen Kapuzinerklosters und der Volksschule. Alleine die Reparaturen bei der Pfarrkirche würden sich laut Bürgermeister Karl Lautner auf rund 500.000 Euro belaufen. Jede Menge Arbeit hätten auch umgefallene Bäume hinterlassen. Teile des Augebiets sind noch gesperrt. "Bei den Bächen ist es teils zu Verklausungen gekommen", so Lautner.

Hoffnung für die Zirkuscrew

Dankbar ist Lautner, dass als Ersthilfe vom Land, Landeshauptmann Christopher Drexler war ja schon nach den ersten Sturmschäden vor Ort, um die Lage zu begutachten, 140.000 Euro als erste Soforthilfe geflossen sind. Weitere Mittel aus dem Katastrophenfonds habe man in Aussicht gestellt, ebenso für die Crew vom Zirkus Penelli, deren Hab und Gut beim Sturm in Bad Radkersburg zerstört wurde. Derzeit ist die Mannschaft ja noch am Kasernenareal in Bad Radkersburg untergebracht. Hier gibt es laut Lautner ganz aktuell gute Nachrichten. Dank des von Gemeinderätin Christina Merlini eingerichteten Spendenkontos für die Zirkuscrew konnten mit einem Spendenbetrag von 64.000 Euro Wohnwagen angekauft werden. Voraussichtlich wird der Zirkus noch bis Ende September in Bad Radkersburg verweilen. 

Stadtchef Lautner freut sich nicht nur darüber, sondern auch, dass das Heer der Stadt dabei hilft, Bäume aus den Gewässern zu beseitigen. Wichtig sei laut Lautner, dass angesichts künftiger Unwetter ein geplantes Rückhaltenbecken beim Drauchenbach in Halbenrain so rasch wie möglich umgesetzt wird. Hier müsse man aber noch nötige Grundablösen durchführen. 

Jede Menge zu tun hatte die Feuerwehr auch in der Mittelschule in Mureck.  | Foto: FF Mureck
  • Jede Menge zu tun hatte die Feuerwehr auch in der Mittelschule in Mureck.
  • Foto: FF Mureck
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Murecks Kinder müssen siedeln

Und wie ist die Situation in Mureck? Die betroffene Infrastruktur, heißt u.a. die beiden betroffenen Kläranlagen in Eichfeld und Gosdorf und auch die Straßen, habe man laut Bürgermeister Klaus Strein wieder auf Vordermann gebracht bzw. sei man bei den letzten Arbeiten, auch das Augebiet sei so weit wieder zugänglich. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde laut Strein der Keller der Mittelschule, der Schulbetrieb sei aber möglich, umziehen muss aber der Kindergarten mit Kinderkrippe. Und zwar vorübergehend in die Begegnungshalle nach Gosdorf.  

Zwecks der nach wie vor unbewohnbaren Privathäuser, besonders erwischt habe es Objekte in Gosdorf und Eichfeld, stünde in Kürze ein Termin mit einem Sachverständigen des Landes vor der Tür. Groß ist der Dank Streins an alle diejenigen, die unmittelbar beim Hochwasser und danach mitgeholfen haben. "Pro Tag waren rund 400 bis 600 Feuerwehrkräfte im Einsatz, ich verneige mich vor ihnen. Weiters danke ich dem Roten Kreuz, den lokalen Firmen, den Handelsunternehmen, die uns unterstützt haben. Auch die Caritas-Soforthilfe hat beispielsweise perfekt geklappt."

Erschreckend: ein Bild des Hochwassers in Gnas | Foto: FF Gnas
  • Erschreckend: ein Bild des Hochwassers in Gnas
  • Foto: FF Gnas
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

In der Marktgemeinde Gnas habe man laut Gemeindechef Gerhard Meixner wohl noch Monate zu tun, bis auch die Schäden auf den landwirtschaftlichen Flächen eruiert sind. Über 300 Hangrutschungen gelte es im Gemeindegebiet zu beurteilen und abzuarbeiten. Aktuell sichere man ein Wohnhaus, der Familie habe man eine Ersatzwohnung gestellt. Außerdem stünde noch die Sanierung von sieben Wegen auf der Agenda. 

Das könnte dich auch interessieren: 

Noch effizienter mit zwei neuen Sanitätsrucksäcken
Vom kleinen Kredit bis hin zur Obdachlosigkeit
Früher Trainingsstart und ein neues Hallenproblem

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Wallfahrtskirche Eichkögl mit dem neuen Kindergarten im Hintergrund. | Foto: RegionalMedien
12

Ortsreportage Eichkögl
Eine wirklich feine Wohngemeinde

Eichkögl mit seiner Pfarr- und Wallfahrtskirche "Klein Mariazell" liegt sanft eingebettet am Nordrand des Steirischen Vulkanlandes. Die Gemeinde entwickelt sich dank verschiedener Bauvorhaben stetig weiter. EICHKÖGL. Die Gemeinde Eichkögl im Norden des Bezirkes Südoststeiermark zeichnet sich durch die hervorragende Wohnqualität aus. Für den regen Zuzug ist unter anderem auch der stetige Ausbau der Infrastruktur verantwortlich. Der Ausbau des knapp vier Kilometer langen Weges vom Bachergraben...

  • Stmk
  • Südoststeiermark
  • Herwig Brucker
Anzeige
Die Riegersburg thront auf einem Vulkanfelsen und wacht über die Region mit Strahlkraft weit über alle Grenzen hinaus. | Foto: Vulkanland/Bergmann
7

Leben in Riegersburg
Die Tourismusgemeinde mit noch mehr Strahlkraft

Riegersburg hat sich selbst touristisch noch weiter aufgewertet. Mit dem gerade erst neu eröffneten Camping-Resort gegenüber dem Seebad dürften jährlich mehr als 35.000 Nächtigungen unter der Burg dazukommen. RIEGERSBURG. Die Erlebnisregion Thermen- und Vulkanland ist um ein touristisches Highlight reicher. Das steirische Familienunternehmen Gebetsroither und die Familie Liechtenstein haben das Camping-Resort Riegersburg gegenüber dem Seebad feierlich eröffnet. 35.000 bis 40.000 Nächtigungen,...

  • Stmk
  • Südoststeiermark
  • Heimo Potzinger

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.