Nach dem Hochwasser
Auf den Bezirk wartet noch jede Menge Arbeit
Die Bilder der massiven Starkregenereignisse sind noch in unser aller Köpfe. Nach wie vor gibt es jede Menge zu tun. In Mureck müssen etwa Kindergarten und Kinderkrippe übersiedeln, in Bad Radkersburg entfernt man mit Hilfe des Heers Bäume aus den Bächen.
SÜDOSTSTEIERMARK. Keine Frage, uns allen stecken wohl noch die massiven Unwetter, die aus dem Bezirk ein Katastrophengebiet gemacht haben, in den Knochen. Natürlich sind noch längst nicht alle Nachwehen beseitigt.
Wie Bezirkshauptfrau Elke Schunter-Angerer betont, ist der Status als Katastrophengebiet nach wie vor aufrecht, wobei die täglichen Lagebesprechungen nunmehr reduziert werden. Bislang wurden die gemeldeten Schadstellen bereits seitens der Sachverständigen begutachtet und entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Dabei sind die Einteilungen in P1- Maßnahmen (Gefahr in Verzug) und P2-Maßnahmen (Wiederherstellungsmaßnahmen) erfolgt und vorab Kostenabschätzungen vorgenommen worden. Schunter-Angerer verweist auch auf die Möglichkeit der Privatschadensausweise, über die man Unterstützung vom Land beantragen kann. Landeschef Christopher Drexler war übrigens nach den Unwettern auch persönlich vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Mammutaufgabe mit vielen helfenden Händen
Schunter-Angerer streicht auch die Leistungen der Feuerwehren und die unmittelbare Hilfe der vielen Freiwilligen heraus und betont auch die "hervorragende Unterstützung" der Sachverständigen sowie des Österreichischen Bundesheers im Assistenzeinsatz, das Hänge sichert und auch Verklausungen beseitigt.
Wir haben uns auch unmittelbar in einigen betroffenen Gemeinden umgehört. Zwei Stürme und drei Starkregenereignisse haben ja Bad Radkersburg in Mitleidenschaft gezogen. Beschädigt wurden ja unter anderem die Dächer der Pfarrkirche, der Frauenkirche, des ehemaligen Kapuzinerklosters und der Volksschule. Alleine die Reparaturen bei der Pfarrkirche würden sich laut Bürgermeister Karl Lautner auf rund 500.000 Euro belaufen. Jede Menge Arbeit hätten auch umgefallene Bäume hinterlassen. Teile des Augebiets sind noch gesperrt. "Bei den Bächen ist es teils zu Verklausungen gekommen", so Lautner.
Hoffnung für die Zirkuscrew
Dankbar ist Lautner, dass als Ersthilfe vom Land, Landeshauptmann Christopher Drexler war ja schon nach den ersten Sturmschäden vor Ort, um die Lage zu begutachten, 140.000 Euro als erste Soforthilfe geflossen sind. Weitere Mittel aus dem Katastrophenfonds habe man in Aussicht gestellt, ebenso für die Crew vom Zirkus Penelli, deren Hab und Gut beim Sturm in Bad Radkersburg zerstört wurde. Derzeit ist die Mannschaft ja noch am Kasernenareal in Bad Radkersburg untergebracht. Hier gibt es laut Lautner ganz aktuell gute Nachrichten. Dank des von Gemeinderätin Christina Merlini eingerichteten Spendenkontos für die Zirkuscrew konnten mit einem Spendenbetrag von 64.000 Euro Wohnwagen angekauft werden. Voraussichtlich wird der Zirkus noch bis Ende September in Bad Radkersburg verweilen.
Stadtchef Lautner freut sich nicht nur darüber, sondern auch, dass das Heer der Stadt dabei hilft, Bäume aus den Gewässern zu beseitigen. Wichtig sei laut Lautner, dass angesichts künftiger Unwetter ein geplantes Rückhaltenbecken beim Drauchenbach in Halbenrain so rasch wie möglich umgesetzt wird. Hier müsse man aber noch nötige Grundablösen durchführen.
Murecks Kinder müssen siedeln
Und wie ist die Situation in Mureck? Die betroffene Infrastruktur, heißt u.a. die beiden betroffenen Kläranlagen in Eichfeld und Gosdorf und auch die Straßen, habe man laut Bürgermeister Klaus Strein wieder auf Vordermann gebracht bzw. sei man bei den letzten Arbeiten, auch das Augebiet sei so weit wieder zugänglich. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde laut Strein der Keller der Mittelschule, der Schulbetrieb sei aber möglich, umziehen muss aber der Kindergarten mit Kinderkrippe. Und zwar vorübergehend in die Begegnungshalle nach Gosdorf.
Zwecks der nach wie vor unbewohnbaren Privathäuser, besonders erwischt habe es Objekte in Gosdorf und Eichfeld, stünde in Kürze ein Termin mit einem Sachverständigen des Landes vor der Tür. Groß ist der Dank Streins an alle diejenigen, die unmittelbar beim Hochwasser und danach mitgeholfen haben. "Pro Tag waren rund 400 bis 600 Feuerwehrkräfte im Einsatz, ich verneige mich vor ihnen. Weiters danke ich dem Roten Kreuz, den lokalen Firmen, den Handelsunternehmen, die uns unterstützt haben. Auch die Caritas-Soforthilfe hat beispielsweise perfekt geklappt."
In der Marktgemeinde Gnas habe man laut Gemeindechef Gerhard Meixner wohl noch Monate zu tun, bis auch die Schäden auf den landwirtschaftlichen Flächen eruiert sind. Über 300 Hangrutschungen gelte es im Gemeindegebiet zu beurteilen und abzuarbeiten. Aktuell sichere man ein Wohnhaus, der Familie habe man eine Ersatzwohnung gestellt. Außerdem stünde noch die Sanierung von sieben Wegen auf der Agenda.
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