Gesund fasten
Bewusster Verzicht mit Köpfchen aus Liebe zum Körper
Jahr für Jahr dasselbe Dilemma – die Fastenzeit stellt manche von uns vor große Herausforderungen. Wie man es richtig und auch nachhaltig angeht, wissen die Profis von der FH Bad Gleichenberg.
BAD GLEICHENBERG. Wir stecken wieder mitten in der Fastenzeit. Manche lässt sie kalt, für viele ist das Fasten ein gewohntes Ritual und für die einen oder anderen stehen hinter dem Fasten bzw. Diäten einfach immer noch zu viele Fragezeichen.
Wir Südoststeirerinnen und Südoststeirer haben es es in jener Hinsicht ja gut – so haben wir mit den Expertinnen und Experten des Instituts für Diätologie an der FH Joanneum in Bad Gleichenberg die Expertise ja vor Ort. MeinBezirk hat bei Institutsleiterin Elisabeth Pail und Dozentin Daniela Grach nachgefragt, wie man richtig fastet.
Wie in vielen anderen Lebensbereichen gelte auch hier das Motto "Vorbereitung ist alles". Fachliteratur gebe es dazu z.B. rund um das Fasten nach Dr. Buchinger, bei dem eine ausgewogene Ernährung grundsätzlich die Basis sein sollte. Hier verzichtet man fünf bis sieben Tage auf feste Nahrung – erlaubt sind lediglich Wasser, ungesüßter Tee, Gemüsebrühe, kleine Mengen an Fruchtsäften bzw. Gemüsesäften oder ein bis zwei Esslöffel Honig pro Tag. Hier sei es wichtig, schon die Tage davor damit zu beginnen, auf fett- und zuckerreiche Nahrung zu verzichten.
Medizinischer Rat vorab
Hilfreich sei bei jener Methode, zu der auch eine gründliche Darmentleerung zählt, ein Leberwickel, um das Entgiftungsorgan zu unterstützen. Daniela Grach erklärt, dass sich das Fasten nach Buchinger etwa für Schwangere, Kinder und bei gewissen Erkrankungen, wie beispielsweise Krebserkrankungen, nicht eigne – am besten halte man Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin. Durchaus zu empfehlen sei die Methode, wenn man beispielsweise an erhöhten Blutfettwerten, Übergewicht oder weiteren ernährungsmitbedingten Erkrankungen leidet.
Und was hilft beim Durchhalten an zähen Tagen voller Hunger? "Ablenkung tut gut – Spaziergänge, ein gutes Buch oder der Zusammenschluss zu einer Fastengruppe, z.B. auch im Rahmen eines Wellnessaufenhalts, können helfen", weiß Grach. Grundsätzlich ist aber das Hungergefühl im Fastenmodus verringert und fehlt ganz.
In Richtung bewusster Lebensstil
Elisabeth Pail macht auch auf die beliebte Form des Intervallfastens aufmerksam. Sie betont, dass Fachprofis diese Vorgehensweise durchaus kritisch sehen. Isst man etwa einen Tag nichts und am zweiten Tag ungesund und überproportional viel, dürfte der positive Effekt natürlich eher ausbleiben. Pail legt uns nahe, dass man das Intervallfasten über einen längeren Zeitraum ausüben sollte, es zu einer langfristigen Ernährungsweise macht. So könne es eventuell auch gelingen, die eine oder andere suboptimale Gewohnheit zu durchbrechen und eine nachhaltige Lebensstiländerung nach dem Fasten erreichen zu können.
Sport darf ruhig sein
Und wie steht es um Sport beim Fasten bzw. dem Fasten nach Dr. Buchinger? Begleitender Ausdauersport sei förderlich, von Kraftsport rät Daniela Grach ab. Und zuletzt die für viele alles entscheidende Frage – wie schaut es mit Kaffee aus? Die Expertin empfiehlt in der Fastenzeit die Finger zu lassen – als Ersatzmittel, um auf Touren zu kommen, nennt sie z.B. Mate-Tee.
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