Gnas
Dialog zwischen Pflanze und Mensch durch das Kunstfenster
Wer lässt sich schon gerne ins Fenster schauen – die Künstlerinnen und Künstler in Gnas allemal. Das Kunstfenster hat sich in der Pandemie unter Bummlerinnen und Bummlern großer Beliebtheit erfreut. Doch auch die aktuellen Ausstellungen sind gut frequentiert.
GNAS. Aktuell ist die Installation der Künstlerin Špela Petrič im Kunstfenster Gnas zu sehen. Die gebürtige Slowenien verfügt sowohl über einen künstlerischen als auch einen naturwissenschaftlichen Background. Sie hat einen Doktorinnentitel in
Biologie und forscht derzeit an der Vrije Universiteit Amsterdam.
In ihrer künstlerischen Arbeit verbindet Špela Petrič Naturwissenschaft, Biomedien und Performance. Biomedien sind Medien, die lebensähnliche Verhaltensweisen aufweisen bzw. biomimetisch sind.
Ein spekulatives Experiment
Im Kunstfenster Gnas inszeniert Petrič im Rahmen des HochSommer-Festivals mit der Installation "Institute for Inconspicuous Languages: Reading Lips" ein Experiment. Ein Ficus benjamina kontrolliert wie alle Pflanzen seinen Energiehaushalt, indem er die Poren an den Blättern öffnet und schließt. Jedes Blatt hat Tausende dieser Stomata genannten Öffnungen.
Die Idee dahinter ist, die Bewegungen dieser stark vergrößerten Stomata wie Lippen zu lesen, und so ihr Bedürfnis nach mehr oder weniger Wasser zu artikulieren. Das Experiment suggeriert, dass im Laufe eines langen Zeitraums ein Dialog zwischen Pflanzen und Menschen entstehen könnte. Dieses spekulative Experiment spielt humorvoll mit unserer anthropozentrischen Weltsicht, die allen Lebewesen unsere Sprache und damit unser Wollen aufoktroyiert.
Das Kunstfenster Gnas ist eine Initiative der Marktgemeinde Gnas unter der Verantwortung von Michaela Leutzendorff-Pakesch. Zu sehen ist die Inszenierung im Kunstfenster in Gnas 20 noch bis 27. Oktober.
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