Camping Resort Riegersburg
Ein Campingplatz samt Bio-Wiese
Die Umweltanwältin gab nach einer Nachbesserung von ihrer Seite grünes Licht für den Bau des Campingplatzes in Riegersburg.
Eine Leser-Umfrage nach einem Bericht in der Woche machte es deutlich. 83,93 Prozent der Teilnehmer stimmten für den Bau des Campingplatzes in Riegersburg. Neben dem Seebad will die Familie Liechtenstein und die Firma Gebetsroither auf einer Ackerfläche einen Campingplatz errichten. Rund vier Millionen Euro sollen investiert werden. Ein Bebauungsplan liegt derzeit bis 24. Jänner in der Gemeinde auf. Das Projekt wurde auch noch einmal von der Umweltanwältin des Landes Ute Pöllinger und dem Naturschutzbeauftragten für den Bezirk Südoststeirmark Johann Pfeiler begutachtet. Nach einer Nachbesserung ist das Projekt für beide auch aus ökologischer Sicht vertretbar. Die Nachbesserung betrifft die Bepflanzung rund um den Campingplatz, die auf vier Meter Breite erweitert werden soll.
Wild-Camper als Problem
Auch Harald Gebetsroither sieht im Projekt eine ökologische Aufwertung der Ackerfläche, da auch eine 5,5 Hektar große Bio-Wiese geschaffen werde. Der Campingplatz soll sich über drei Hektar erstrecken, für Park- und Verkehrsflächen sind rund ein Hektar vorgesehen. Geplant sind 119 Stehplätze für Reisemobile und Wohnwagen, 23 Luxus-Mobilheime und drei Campingfässer.
„Der Camping-Tourismus boomt. In der Region ist für Camper noch wenig da. Mit Burg und See hat der geplante Platz eine tolle Lage und touristisch ist hier noch viel machbar“, betont Gebetsroither. Er weißt auch darauf hin, dass es im Ort Probleme mit Wild-Campern gibt. Das bestätigen auch Anrainer. Vor allem bei den beiden Teichen oberhalb des Seebades wird vermehrt wild gecampt und Müll hinterlassen. Mit dem Campingplatz will man diesen Wildwuchs eindämmen.
Internationales Publikum
Die Einreichplanung soll im Februar erfolgen. Nach Bauverhandlung und Spatenstich will man im Sommer mit dem Bau beginnen und den Campingplatz im Frühjahr 2023 eröffnen. „Wir wollen Firmen aus der Region beschäftigen“, weist Gebetsroither auch auf regionale Wertschöpfung hin.
Geplant ist am Campingplatz auch ein kleiner Shop mit regionalen Produkten. Im Vollbetrieb sollen 15 bis 20 Arbeitsplätze entstehen. „Mit diesem Platz können wir unserer Klientel etwas Einzigartiges bieten. Wir vermieten auf 90 Campingplätzen in Europa 2000 Einheiten. Unser Publikum ist international. 70 Prozent kommen aus Deutschland“, betont Gebetsroither.
Kritik an Flächenwidmung
Weiteren Widerstand gegen den Platz gibt es von Anrainer und Naturschützer Werner Preitler. Er kündigt Einwendungen gegen den Bebauungsplan an und will das Land auffordern, die Flächenwidmung zurückzunehmen. Erreichen möchte er auch die Ausweisung eines rund 340 Hektar großen Gebietes als Europa-Naturschutzgebiet, da einige geschützte Tierarten in diesem Gebiet vorkommen. Preitler befürchtet massive Auswirkungen auf die Umwelt und eine Verschlechterung der Lebensqualität durch den Betrieb des Campingplatzes.
Hier geht es zur Umfrage:
3 Fragen an
Harald Gebetsroither
CEO Gebetsroither Holding GmbH
Wie sind Sie zum Projekt Campingplatz in Riegersburg gekommen?
Es gibt immer mehr Nachfrage nach Camping-Tourismus und daher ist die Familie Liechtenstein und die Gemeinde an uns herangetreten.
Was soll in Riegersburg entstehen?
Auf einer neun Hektar großen Ackerfläche soll ein drei Hektar großer Campingplatz mit 119 Stehplätzen und 23 Mobilheimen entstehen. Dazu errichten wir eine 5,5 Hektar große Bio-Wiese.
Wie ist der weitere zeitliche Ablauf?
Bis 24. Jänner liegt der Bebauungsplan auf. Nach der Einreichplanung im Februar und der Bauverhandlung planen wir im Frühjahr den Spatenstich. Im Sommer soll der Baubeginn sein und im Frühjahr 2023 wollen wir eröffnen.
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