Heiße Diskussion um das Kurhaus
Finanzierung des Großprojekts sorgt bei der Opposition für Unverständnis.
Das geplante neue Kurhaus ist Thema Nummer eins im Gemeinderat in Bad Radkersburg. Die Fraktionen sind sich zwar einig, dass der Bau eines neuen Kurhauses nötig ist, die Opposition spricht sich aber gegen den Plan der ÖVP und der Grünen aus, das neue Zentrum an die Parktherme anzuschließen. Zu Diskussionen führte in der aktuellen Gemeinderatssitzung nun auch der von Bürgermeister Heinrich Schmidlechner vorgelegte Finanzierungsplan. Neben einer Landesförderung in Höhe von 3,5 Millionen Euro, einem Bankkredit und dem Cash-Flow des Unternehmens, soll der geplante Erlös aus Grundstücksverkäufen das 11-Millionen-Projekt abdecken. Dazu wurden noch Vereinbarungen angeführt, dass die "Bad Radkersburger Beteiligungs-GmbH" eine Garantieerklärung über 939.000 Euro abgibt und dass die Gemeinde der "Kur- und Fremdenverkehrsbetriebe Bad Radkersburg GmbH" die Option gibt, die Liegenschaft "Kreisverkehr Thermenviertel" für die etwaige Verlegung des Parkthermenparkplatzes zu pachten. Dieser Beschluss erhielt eine 11:10-Mehrheit, die laut Aussage von Schmidlechner ausreichend ist. Der Antrag geht nun zwecks Förderungen ans Land Steiermark weiter. Ebenso eine 11:10-Mehrheit erhielt der eingebrachte Antrag von ÖVP-Vizebürgermeister Josef Sommer, statt der Garantieerklärung und der Optionsvereinbarung, die Liegenschaft "Kreisverkehr Thermenviertel" als eigenkapitalstärkende Maßnahme in die "Fremdenverkehrsbetriebe Bad Radkersburg GmbH" einzubringen. Dieser hätte eine Zweidrittelmehrheit benötigt.
"Salamitaktik der ÖVP"
"Schon der Grundsatzbeschluss spricht gegen eine Stadtentwicklung – das gilt auch für die Folgeanträge. Sowohl das Kurzentrum als auch die Parktherme müssen die Möglichkeit haben, sich zu erweitern. Mit den geplanten Grundstücksverkäufen geht außerdem die touristische Entwicklung im Kurviertel verloren", so Manfred Mikl von der Bürgerliste Bad Radkersburg. Er spricht von einer "Salamitaktik der ÖVP". "Die ÖVP kommt nun scheibchenweise mit der Wahrheit ans Licht", betont Mikl. "Da kennt sich keiner mehr aus, wir werden Rechtsauskünfte einholen", so SPÖ-Vizebürgermeister Christian Duric, der, wie auch die FPÖ, hinsichtlich des angedachten Kurhausstandorts mit Mikl d'accord geht.
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