Buch
"Man stirbt nur einmal"

Im Jahr 1930 hatte die Freiwillige Feuerwehr Dirnbach einen eigenen Bestattungswagen. | Foto: FF Dirnbach
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Johann Schleich und Karl Lenz beschäftigen sich in einem Buch mit dem Tod.

REGION. Den Volkskundeexperten und Journalisten Johann Schleich und Karl Lenz, ehemaliger Bürgermeister und NMS-Direktor von Stainz bei Straden, verbindet eine lange Freundschaft und die Liebe zum Schreiben. So hat sich das Duo in Vergangenheit unter anderem gemeinsam dem Thema Korbflechten im Vulkanland gewidmet. Das Buch "Flechtkunst im Steirischen Vulkanland" war Basis dafür, dass das Korbflechten in der Region die UNESCO-Auszeichnung "immaterielles Kulturgut" erhalten hat. 
Seit rund eineinhalb Jahren widmet man sich einem laut Schleich "allgegenwärtigen Thema", nämlich dem Tod. "Der Tod gehört zum Leben dazu", lautet der Ansatz von Karl Lenz, der sich in seiner Recherche für "Man stirbt nur einmal" vor allem intensiv mit den Mesnern, Vorbetern bzw. all jenen beschäftigt hat, die zum Gelingen eines Begräbnisses beitragen. Recherchiert wurde bislang unter anderem mit Hilfe von Fragebögen und natürlich auch im Rahmen persönlicher Interviews. "Es ist oft noch die letzte Chance mit Zeitzeugen sprechen zu können", betont Lenz. Er hat teils traurige und schockierende Geschichten aus Kriegszeiten gehört und traf beispielsweise auch auf einen Mann, der bei rund 1.600 Begräbnissen als Vorbeter aktiv war. 

Das Begräbnis eines knapp acht Monate alten Mädchens in Straden im Jahr 1958. | Foto: Theresia Posch
  • Das Begräbnis eines knapp acht Monate alten Mädchens in Straden im Jahr 1958.
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"Wir betreiben hier Grundlagenforschung, es gibt bislang nichts Vergleichbares. Es ist ein Volkskundeprojekt, in dem alles rund ums Sterben und den Bestattungskult im Steirischen Vulkanland erforscht wird", so Schleich, dessen "Vorarbeiten" für das Buch bis zu 40 Jahre zurückreichen. 140 Kapitel soll das Werk, das 2021 erscheinen soll, umfassen. "Die Themen sind vielseitig und reichen von der Hausaufbahrung, über Begräbnisformen bis hin zu den verschiedenen Todesnachrichten", so Schleich, der "Man stirbt nur einmal" als Fortsetzung seiner Reihe "Das große Lager. Kriegsgefangenenlager Feldbach-Mühldorf 1914-1918", "Unser Lebensraum Raabtal" und "Bilder einer Stadt. Feldbach 1848 bis 2019" sieht. Unterstützt wird das Projekt laut Schleich übrigens vom Steirischen Vulkanland bzw. Obmann Josef Ober.

Karl Lenz (l.) und Johann Schleich arbeiten seit vielen Jahren zusammen.  | Foto: Schleich
  • Karl Lenz (l.) und Johann Schleich arbeiten seit vielen Jahren zusammen.
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Auf Unterstützung hoffen Schleich und Lenz auch vonseiten der Bevölkerung im Steirischen Vulkanland. Die Buchautoren rufen dazu auf, mit Beiträge, Fotos und Schriftstücken rund um das Thema Tod zum Gelingen des Buchs beizutragen. Gesucht wird u.a. auch ein altes Bahrtuch.
Beiträge und Fotos kann man derzeit online an  lenzkarl@gmail.com und schleich-presse@aon.at senden.

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