Sternwartennews: Die Sonne unser (ruhiger) Heimatstern?

Eine Sonnenfleckengruppe, hier durchstoßen Magnetfelder die Sonnenoberfläche, behindern die Gaszirkulation und wirken dadurch dunkler.
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  • Eine Sonnenfleckengruppe, hier durchstoßen Magnetfelder die Sonnenoberfläche, behindern die Gaszirkulation und wirken dadurch dunkler.
  • hochgeladen von Günter Kleinschuster

Es ist Juni 2012. Sie telefonieren gerade mit ihren Liebsten zu Hause. Plötzlich reißt die Verbindung ab, weitere Wählversuche bleiben ergebnislos. Sie wenden sich wieder ihrer Arbeit am Computer zu. Doch das Internet funktioniert nicht. Und dann geht aufeinmal noch der Strom aus. Sie sitzen im Dunkeln. Der Gefrierschrank taut, der elektrische Ofen funktioniert nicht, der Fernseher bleibt finster.
Diese Situation dauert nicht Tage, sondern Wochen an.
In Amerika, dem Land der Großtransformatoren, gibt es über Monate keine Stromversorgung, da die Transformatoren durchgeschmolzen sind, es dauert Monate bis sie erneuert werden können. Der angerichtete Schaden und die Todesfälle können nicht beziffert werden.
Das ist kein Ausschnitt aus einem Science Fiction Film, sondern hätte mit etwas Pech Realität werden können. Ein großer Doppelausbruch von Sonneneruptionen, sogenannten Flares hätten dieses Szenario Wirklichkeit werden lassen. Die Erde war nur nicht in ihrer Jahresreise an der Stelle der Umlaufbahn, wo sie getroffen werden konnte.
Sehen was los ist könnten wir anhand von Polarlichtern in der Nacht, die sogar bis in unsere Breiten erscheinen würden.
Während ich diese Zeilen schreibe bewegt sich wieder eine sehr aktive Region auf die Sonnenmitte zu – und damit wären Eruptionen auf die Erde gerichtet. Wir konnten sie am Pfingstmontag 2014 schon am Sonnenrand erspähen, sie machte durch Ausbrüche auf sich aufmerksam, seitdem dauert es nur einige Stunden bis sich starke Eruptionen wieder von dort lösten.
Wie entstehen solche Eruptionen? Die Sonne ist eigentlich ein riesiger Gasball mit 1,2 Millionen Kilometern Durchmesser und dreht sich relativ schnell um die eigene Achse – ein Sonnentag dauert ca . 27 Tage. In ihr zirkulieren elektrisch geladene Teilchen, die dadurch Magnetfelder erzeugen. Kommt es bei den Magnetfeldern zu einem Kurzschluß, kracht es – eine Sonneneruption entsteht! Die Aktivität ist einem 11 Jahreszyklus unterworfen. Wir sind jetzt in einem, wenn auch schwachen, Sonnenmaximum angekommen. Bis 2015 dauert das Maximum wahrscheinlich noch, es gibt aber außerhalb dieses Zyklus auch immer größere Eruptionen.
Es gibt zwar keinen Grund in Panik zu verfallen, wir sollten aber diese Ereignisse weiter beobachten. Die Sonne, der ruhige Stern, hat auch seine stürmischen Zeiten!
Seien sie also gespannt, vielleicht können wir bald wieder, wie im Oktober 2003, Polarlichter sogar von Feldbach aus sehen!
Eine Möglichkeit die Sonne zu beobachten gibt es am Sonntag, dem 22.Juni ab 15.00, der internationale Sun-day wird auch von uns mit einem Beobachtungstag begleitet. Er findet nur bei Schönwetter auf der Sternwarte statt.

www.vulkanlandsternwarte.at

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