Erste Hilfe
Wie der Polizeiwagen zum Rettungsauto wird
Die Südoststeiermark ist Pilotregion am Land für die Ausstattung der Polizeiautos mit Defibrillatoren.
In Österreich sterben jährlich rund 12.000 Menschen an plötzlichem Herztod. Je schneller Erste Hilfe – etwa mittels Defibrillator – geleistet wird, desto größer sind die Überlebenschancen. Vor diesem Hintergrund lässt die Polizei jetzt 13 ihrer Einsatzfahrzeuge im Bezirk mit den medizinischen Geräten nachrüsten. Nach der Ausstattung der Grazer Polizeiautos vor rund vier Jahren – zurzeit sind 14 Wagen mit Defis bestückt – ist die Südoststeiermark die Pilotregion am Land. Ab 2020 sollen alle Bezirke des Landes nachziehen.
Noch effektivere Rettungskette
Rund 80 Prozent der Herzkreislaufstillstände beginnen mit Kammerflimmern, weiß Rotkreuz-Bezirksgeschäftsführer Josef Himsl. Bei entsprechender Hilfe in den ersten drei bis vier Minuten haben man eine um 50 Prozent höhere Überlebenschance. "Die Defibrillation stellt eine wesentliche Säule in der Wiederbelebung dar." Daher sei es notwendig, dass die Polizei, die meist zuallererst am Notfallort eintreffe, sowohl über eine adäquate Ausrüstung verfüge als auch professionell ausgebildet sei.
Schulung für 150 Beamte
Der eigentliche Erfinder des Ganzen sei die Landespolizeidirektion, wie Landesrat Christopher Drexler erklärt – er macht für das Kooperationsprojekt zwischen Polizei und Rotem Kreuz im Land 40.000 Euro locker. Die Ausbildung habe in der Südoststeiermark für 150 Beamte bereits begonnen, so Landespolizeidirektor Gerald Ortner. Die mobilen Defibrillatoren hätten sich in Graz schon bewährt. Allein von Juni bis November habe es vier Einsätze in der Landeshauptstadt gegeben.
Mehr Sicherheit im Bezirk
Der Feldbacher Bürgermeister sieht die Initiative als wichtige Ergänzung der umfassenden Sicherheitsmaßnahmen im Bezirk und in der Stadt. Wesentliche Plätze in Feldbach seien bereits mit Defibrillatoren ausgestattet. Die mobilen Geräte trügen zu noch größerer Versorgungssicherheit im Notfall bei. Eines wünscht sich Ober, nämlich "dass die Defibrillatoren möglichst selten eingesetzt werden, dafür aber effizient".
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