"Wir glaubten, dass das Leben nun endet"
Mariam Kermenshahi hat in Syrien durch eine Bombe beinahe ihre Kinder verloren.
WOCHE: Sie sind aus Syrien geflüchtet. Wann stand der Entschluss zur Flucht fest?
MARIAM KERMENSHAHI: Wir haben außerhalb von Damaskus gelebt. Es gab ständig Bombenanschläge. Wir hatten weder Wasser noch Licht. Unsere Töchter wurden fast Opfer einer Autobombe im Schulbus. Wir wollten eigentlich nach Aleppo oder ins Dorf Hajera fliehen, aber das war nicht mehr möglich.
Wie ist die Flucht nach Österreich gelungen?
Wir sind mit dem Auto zu einem Hafen im Libanon gefahren. Von dort ging es in einem Boot weiter in die Türkei. In einem kleinen Gummiboot mit 20 anderen Leuten ging es weiter nach Griechenland. Die Überfahrt war sehr gefährlich. Es war schon viel Wasser im Boot. Wir glaubten, dass das Leben nun endet. Ein Schlepper brachte uns dann in einem kleinen Bus nach Österreich und setzte uns und die anderen neben der Straße aus. Die Polizei brachte uns nach Traiskirchen.
Nach einer Zwischenstation in Fehring leben Sie in Tieschen. Wie geht es Ihnen hier?
Meine Töchter gehen in die Schule und in den Kindergarten. Die Menschen hier sind sehr freundlich – ich möchte allen danken.
Persönliches
Name: Mariam Kermenshahi
Alter: 33
Heimat: Damaskus
Beruf: Hausfrau
Familie: verheiratet, vier Töchter
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