Kommentar zu Leitartikel
Zeitlosigkeit als geheime Zutat
"Alte" Küche steht wieder auf der Speisekarte – mit ihr auch Erinnerungen.
SÜDOSTSTEIERMARK. Wenn die Oma früher zu Hause Suppe und Sterz aufgetischt hat, war ich nur mäßig begeistert – da waren mir die Fischstäbchen dann doch lieber. Diese Qual der Wahl hatten unsere Großeltern nicht. Es herrschten andere Zeiten, in denen Wohlstand fremd war und harte Arbeit und auch oft bittere Armut den Alltag beherrscht haben.
Ihre "alten"Rezepte haben nun wieder Hochsaison und sind chic. Retro könnte man wohl auch sagen. Im ehemaligen "Armenessen" steckt viel Kultur, Region, Geschichte und Wissen drin. Am Teller landen – in meinem Fall – auch Erinnerungen, Momente, die man mit der älteren Generation verbindet. Respektspersonen mit einer oft schwer lesbaren, ob ihrer Kriegserlebnisse tief vergrabenen Herzlichkeit – Menschen, die Probleme ganz ohne App zu lösen wussten, einfach mit Hausverstand agierten und so überlebten.
Meine Großmutter legte nie Wert auf Eitelkeit und große Worte, aber es war und ist ihr wichtig, dass jeder satt ist. Ich bin froh, dass ihr der Sterz noch schmeckt. Es braucht nicht viel, damit die Welt in Ordnung ist – Mahlzeit!
Hier geht es zum Bericht "Die 'alte' Küche feiert ihre Renaissance
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