Rezepte als Kulturgut (plus Video)
Die "alte" Küche feiert ihre Renaissance

Johann Schleich (l.) und Willi Haider mit dem neuen Kochbuch.  | Foto: josefundmaria
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Die Südoststeirer Johann Schleich und Karl Lenz beleben alte Rezepte neu.

SÜDOSTSTEIERMARK. Für das brandneue Spar-Kochbuch mit dem Titel „Bei Oma schmeckt's am Besten“ sind zwei Südoststeirer hinter dem Herd gestanden. Johann Schleich, Autor, Journalist und Geschichtsexperte aus Feldbach, stellt gemeinsam mit Karl Lenz aus Stainz bei Straden einzigartige alte Rezepte vor.

Jene hätten laut Schleich wieder mehr Relevanz denn je. "Was zwischenzeitlich als Armenkost verschrien war, hält jetzt in den Feinschmeckerrestaurants Einzug. Etwa der Sterz, wo es zeitweise hieß, dass ihn nur der alte Bauer isst", so Schleich.
Mit den Rezepten und Speisen verbunden sind auch auch Brauchtum und Aberglaube. Ein Beispiel sind die "Gebildbrote".

Speisen mit Schutzfunktion

Diese sollen Wohnhaus, Keller, Stall und die Tenne vor Feuer, Hagel und Sturm schützen. Auch dem Krapfen werde in unserer Region eine Schutzfunktion nachgesagt.
„Am 2. und 3. Februar, zu Maria Lichtmess und am Blasiustag werden Krapfen gebacken, damit der Wind das Dach nicht abdeckt. Der Blasiuskrapfen wird noch immer in der Gegend um Bad Radkersburg gegessen. Zur Sommersonnenwende am 21. und 22. Juni schützen die gebackenen Himmelsleitern vor Blitzschlag“, erklärt Schleich.

Karl Lenz bereitete mit bescheiden gehaltenen Zutaten Suppen zu. | Foto: josefundmaria
  • Karl Lenz bereitete mit bescheiden gehaltenen Zutaten Suppen zu.
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Auch Karl Lenz geht bei seinen Speisen ins Detail: „Die Bauern hatten oft sehr wenig zum Essen. Es fehlten beim Kochen auch oft Fett oder Milch. Eine 'Saure Fastensuppe' wurde ganz einfach mit Wasser, Salz, Essig, Zwiebel, Mehl, Pfeffer und ganz wenig Öl gekocht. Ähnliche Zutaten wurden auch für die 'Stoßsuppe' verwendet, nur dass man ein wenig Sauerrahm dazu gab."
Ein weiteres Exempel: der Stierbrei. Einfache Hirsebreie ohne Milch – nur mit Wasser zubereitet – wurden so genannt. Davon leitet sich der Mundartausdruck "stier" als Bezeichnung für arme Leute ab.

Um 5,90 Euro bei Spar

Und nun nochmals zurück zum Kochbuch – dieses gibt es um 5,90 Euro in jedem Spar-, Eurospar- und Interspar-Markt.

Hier geht es zum Kommentar

Hört Johann Schleich auch im WOCHE-Podcast "SteirerStimmen"

Johann Schleich (l.) und Willi Haider mit dem neuen Kochbuch.  | Foto: josefundmaria
Karl Lenz bereitete mit bescheiden gehaltenen Zutaten Suppen zu. | Foto: josefundmaria
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