Halbenrain
Abwasser im Schutzgebiet lässt die Wogen hochgehen
Die Grünen kritisieren das Vorgehen der Gemeinde Halbenrain nach einem technischen Defekt in einer Abwasserstation. Nun ist die Behörde mit dem Vorfall befasst. Der Gemeindechef spricht von einem ganz blöden Zufall und geht davon aus, dass es zu keiner Gefährdung durch das Umleiten von Abwasser in einen Graben gekommen sei.
HALBENRAIN. Handlungsstränge nach einem technischen Defekt im Abwassersystem haben für Aufregung in Halbenrain bzw. Empörung bei den lokalen und steirischen Grünen gesorgt. Was ist genau passiert? Laut den Grünen habe man Abwasser kurzerhand in den nächsten Graben geleitet, der durch ein Brunnenschutzgebiet fließe.
Man verweist darauf, dass die Bezirkshauptmannschaft eine Verwaltungsübertretung festgestellt hätte, auch die Polizei sei vor Ort gewesen, um Proben zu entnehmen.
Lackner verständigt Gewässeraufsicht
„Man hat in Dietzen einfach aus einem Kanal Abwasser in öffentliches Gewässer abfließen lassen. Ich habe das der Gewässeraufsicht gemeldet", so LAbg. Andreas Lackner, Grünen-Gemeinderat in Deutsch Goritz. "So was tut man nicht, schon gar nicht als öffentliche Institution, die Vorbild sein sollte. Hier handelt es sich schließlich um ein Brunnenschutzgebiet und Natura-2.000-Gebiet – nicht zuletzt befinden wir uns hier mitten im Biosphärenpark", legt er nach.
"So was tut man nicht, schon gar nicht als öffentliche Institution, die Vorbild sein sollte."
LAbg. Andreas Lackner
Die Grüne Gemeinderätin von Halbenrain, Andrea Hasenhüttl-Posch, ergänzt: „Wer auch immer das gemacht hat, handelte höchst unverantwortlich gegenüber der Umwelt und den Menschen, die vom Wasser in diesem Brunnenschutzgebiet abhängig sind.“
"Es handelt sich hier um einen ganz blöden Zufall."
Bürgermeister Dietmar Tschiggerl
Aber was sagt denn nun die Gemeinde dazu? Wir haben bei Bürgermeister Dietmar Tschiggerl (ÖVP) nachgefragt. "Es handelt sich hier um einen ganz blöden Zufall", sagt er. "Wir hatten einen technischen Defekt in der Abwasserstation. Nach einem Wasseraustritt durch ein Problem mit einer Dichtung ist der FI gefallen", erklärt der Ortschef wie eines zum anderen geführt hätte. Aus der Not heraus bzw. mangels alternativer Handlungsmöglichkeiten hätte man 1,5 Meter vom Klarwasserstand abgesenkt.
"In diesem Umfeld handelt es sich rein umHausanschlüsse, hier gibt es keine Industriebetriebe", erzählt Tschiggerl. Er geht davon aus, dass es weder zu Schäden noch einer Gefährdung gekommen sei.
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