Fehring lässt sich die Post nicht zudrehen
Widerstand: Der Stadtchef mobilisiert alle Kräfte. Abgeordnete sind seine Verbündete.
Die von der Post AG angedrohte Schließung der Filiale schwebt wie ein Damoklesschwert über der Stadt, ist die Post doch ein wichtiger Frequenzbringer. Bürgermeister Johann Winkelmaier wird sich die Post aber nicht so einfach zudrehen lassen. Notfalls will er im Schulterschluss mit Abgeordneten auf die Barrikaden steigen.
Dass die Filiale nicht kostendeckend zu führen sei, will man so nicht hinnehmen. Die nächsten Tage seien entscheidend. Winkelmaier lässt alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen. Wichtig sei ihm die Allianz mit der Bevölkerung. Immerhin gehöre ihr die Post zu 51 Prozent. Als Bürgermeister sind Winkelmaier aber die Hände gebunden. Grund: Die Gemeinde hat keine Parteienstellung. Daher bemüht man Gemeindebund, Städtebund und Gewerkschaft. Fakt: Die Post-Filiale ist bei der Postkontrollkommission seit 26. Jänner zur Schließung angemeldet.
Post ist wild entschlossen
Wie ernst die Lage ist, zeigt die Entschlossenheit der Post. Pressesprecher Michael Homola: "Die Regulierungsbehörde prüft in den nächsten drei Monaten unseren Vorschlag zur Schließung. Wir sind bereits auf der Suche nach einem Postpartner."
Mit einem solchen will man sich aber nicht abspeisen lassen. Auch wenn sich Winkelmaier rechtlich nicht allzu viele Chancen ausrechnet, so will er im Gleichschritt mit allen Fraktionen das politische Ass aus dem Ärmel ziehen. Mit Schützenhilfe aus dem ganzen Land hat Fehring gute Karten in der Hand. Steiermarks Postgewerkschaftschef Andreas Rindler: "Wir haben an oberster Stelle interveniert." Die Politik sei gefordert. Auch im Bezirk dürften sich Verbündete finden. Die Filiale in Kirchbach wurde am selben Tag wie Fehring zur Schließung vorgeschlagen. Bürgermeister Franz Löffler will mit seinem Amtskollegen in Fehring die weitere gemeinsamen Vorgehensweise besprechen. Gerüchten zufolge soll auch Bad Radkersburg betroffen sein. Die Post AG dementiert die Absicht, weitere Filialen zusperren zu wollen.
Hoffnung stirbt zuletzt
Trotz der Schließungen von rund 450 Filialen in den letzten Jahren ist laut Winkelmaier die 10-prozentige Erfolgsquote bei Beeinspruchung ein Hoffnungsschimmer am dunklen Horizont. Hoffnung setzt er auch in die Abgeordneten Franz Fartek und Cornelia Schweiner. Letztere schließt Maßnahmen des Widerstands nicht aus.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.