HLW Reporter mit Klasse
Frauen drängen in die erste Reihe
Projekt "Reporter mit Klasse" mit der HLW Feldbach – hier geht's zur Themenseite!
Es gibt zu wenig Politikerinnen. Aber: Die Quote ist besser als je zuvor.
Ob in der Arbeit, im Leben oder in der Politik – Frauen sind noch immer benachteiligt. Das wird vor allem in der Geschlechterverteilung in der Politik sichtbar. Vor 100 Jahren wurde das passive Wahlrecht für Frauen freigegeben. Nichtsdestotrotz gibt es heutzutage wenige Frauen in Führungspositionen. Ein Beispiel dafür ist, dass wir Österreicher noch nie eine Bundespräsidentin hatten.
Nur eine Ortschefin im Bezirk
Schon in den unteren Ebenen, wie zum Beispiel dem Gemeinderat, lässt sich erkennen, dass die Frauenanzahl (1.095) österreichweit deutlich geringer ist als jene der Männer (3.359). Im Besonderen erwähnenswert ist, dass es von 26 Bürgermeistern in der Südoststeiermark mit Christine Siegel aus Bad Gleichenberg nur eine Frau im Amt gibt. Noch ein Beispiel gefällig? Bei der jüngsten steirischen Landtagswahl waren nur zwei Spitzenkandidatinnen vertreten – und zwar Claudia Klimt-Weithaler von der KPÖ und Sandra Krautwaschl von den Grünen.
Die Grünen sind Spitzenreiter
Quer durch alle Reihen betrachtet ist erkennbar, dass die FPÖ auf allen Ebenen am wenigsten auf Frauen setzt. Die Grünen hingegen sind Spitzenreiter, in allen Parlamenten sind mehr als die Hälfte Frauen. Übrigens: Die ÖVP, die Grünen und die SPÖ setzen auf das "Reißverschlussprinzip". Der steirische FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek dazu: „In meiner Partei wird das Reißverschlussprinzip nicht angewendet, und das wird auch in Zukunft dabei bleiben.“ ÖVP-Landtagsabgeordnete Julia Majcan hingegen ist "überaus glücklich", dass Bundeskanzler Sebastian Kurz gemeinsam mit dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer das Reißverschlusssystem verpflichtend eingeführt habe.
Mario Kunasek:
„In meiner Partei gibt's das Reißverschlussprinzip nicht, und das wird auch in Zukunft so sein.“
Julia Majcan:
„Ich bin überaus glücklich, dass wir das Reißverschlusssystem verpflichtend eingeführt haben.“
Frauen leicht im Aufwind
Die Frauenquote im Landtag in der Periode von 2015 bis 2019 (35,41 %) und jene im Nationalrat von 2017 bis zu den vorgezogenen Wahlen 2019 (35,94 %) sind nahezu identisch. Die letzte Nationalratswahl hat einen Anstieg der Frauenquote um 3,4 Prozent mit sich gebracht. Im Nationalrat sind aktuell von 183 Abgeordneten 72 Frauen, davon kommen 8 aus der Steiermark. Im Vergleich dazu entsendet die Steiermark 15 Männer, und somit fast doppelt so viele, in den Nationalrat.
Mehr Frauen im Landtag
In fast allen Parteien ist die Quote zuletzt gestiegen, außer in der FPÖ und bei den Neos. Bei der FPÖ ist die Frauenquote um 9,14, bei den Neos um 2,85 Prozent gesunken. Aktuell lassen sich die Veränderungen und damit der Trend am besten am Ergebnis der jüngsten steirischen Landtagswahl im November ablesen. Die Frauenquote in Landtag ist demnach um 2,09 Prozent gestiegen.
Von Julia Lipp, Karoline Payerl, Katharina Weisch, Anja Zieser, Marc-André Zölzer
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.