Mikl-Leitner lobt Feldbachs Asylpolitik
Innenministerin hatte für die Stadt Feldbach Lob und Dank, aber auch Lösungen im Gepäck.
Die Hilfsbereitschaft in der Stadt ist hoch, die Sorgen sind allerdings gleichermaßen groß. So lassen sich die Situationsberichte der Vertreter aus Politik, Behörden, Schulen, Kindergarten und Kirche zusammenfassen. Bürgermeister Josef Ober hatte zum Asylhintergrundgespräch mit der Innenministerin geladen. Und Johanna Mikl-Leitner erwies sich als geduldige Zuhörerin und entschlossene Managerin. Für die verhältnismäßig lange Dauer der Bearbeitung der Asylanträge im Bezirk knallte sie gleich die Lösung auf den Besprechungstisch im Rathaus.
Was Pastoralassistent Christian Löffler kritisierte und Mikl-Leitner zunächst nicht und nicht glauben wollte, bestätigte Landtagsabgeordneter Franz Fartek: "In der Steiermark liegt die Bearbeitungsdauer im Schnitt bei eineinhalb Jahren, österreichweit bei rund sechs Monaten." Letztendlich überzeugt will sich Mikl-Leitner dennoch nicht selbst um die Sache kümmern. Viel Besser: Sie möchte, dass Feldbachs Asylbeauftragte Gemeinderätin Andrea Descovich-Jentsch die Angelegenheit gleich selbst mit Landesdirektor Gerald Ortner vom Amt für Fremdenwesen in der Steiermark regelt. So gehe das schneller. Punkt!
Auszeichnung für Freiwillige
Dank, Lob und Durchhalteparolen waren Mikl-Leitners Antwort auf die Bedenken von Descovich-Jentsch angesichts erster Ermüdungserscheinungen unter den Freiwilligen. 120 Menschen betreuen die 152 Asylwerber ehrenamtlich. Der Staat sei in der Asylfrage auf die Hilfe der Zivilbevölkerung angewiesen, so die Innenministerin. Den Vorschlag von Dechant Friedrich Weingartmann, die Ehrenamtlichen für ihren Einsatz auszuzeichnen, sollte sich Mikl-Leitner dann notieren. Der Feldbacher Stadtpfarrer strich die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Pfarre und Freiwilligen heraus, sieht aber tiefe Risse durch die Bevölkerung und auch durch die Kirchenbänke gehen.
Obergrenze erreicht
Volksschuldirektor Helmut Kos und Susanne Koller vom Kindergarten Sonnenschein brachten ihre Sorgen über den hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund zum Ausdruck. Kos ortet eine Schulflucht deutschsprachiger Kinder. Gleichzeitig würde in "seinem" Haus der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund steigen. Hier knüpfte Koller an: Von 71 "ihrer" Kinder hätten 43 Migrationshintergrund. "Feldbach hatte schon vor dem Flüchtlingsstrom eine Migrantenanteil von über zehn Prozent", relativierte Stadtamtsdirektor Michael Mehsner.
Und der Feldbacher Bürgermeister konnte ebenfalls beruhigen, weil keine Asylwerber mehr nachkommen würden. Was Mikl-Leitner für Österreich eingeführt hat, sei nämlich in Feldbach bereits erreicht: die Obergrenze.
Opinionleader redeten mit
Gemeinderätin Andrea Descovich-Jentsch, Landtagsabgeordneter Franz Fartek, Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Herbert Karner, Direktor Helmut Kos, Kindergarten-Leiterin Susanne Koller, Postenkommandant CI Franz Lafer, Pastoralassistent Christian Löffler, BH Alexander Majcan, Stadtamtsdirektor Michael Mehsner, Bürgermeister Josef Ober, Dechant Friedrich Weingartmann.
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