Neophytenalarm in der Steiermark
Nun auch noch Schaum auf dem Einsiedlerbach
Vor Kurzem wurde in Riegersburg, in einem im Auftrag der Gemeinde errichtetem "Retentions-Tümpel" zum ersten mal in der Südoststeiermark, der „Große Algenfarn Azolla filiculoides“ entdeckt. Er hatte den kleinen Tümpel vollständig zugewuchert. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Südamerika, wird bei uns aber in Gärtnereien verkauft. Ausgewildert stellt sie eine Gefahr für andere Lebewesen dar. Die unprofessionelle Entfernung der Pflanze könnte jetzt zu einem weiterem Desaster werden. Die invasive Pflanze bedroht den Einsiedlerbach, und könnte über den Grazbach bis in die Altarme der Raab gelangen.
Regen droht Reste in Grazbach und Raab zu schwemmen
Nach der Rustikalen Entfernung des Neophyten befinden sich immer noch Reste im Retentions-Tümpel und mittlerweile sogar im Einsiedlerbach. Zwischenzeitlich war das untere Drittel des Einsiedlerbaches sogar trockengelegt. Durch den am Sonntag zu erwartenden Regen könnte die Pflanze problemlos in den Grazbach, und dann weiter in das Raab-Flußsysthem gelangen, und sich so in der ganzen Südoststeiermark ausbreiten. Sogar die unter Naturschutz stehenden Altarme der Raab könnten bedroht sein.
Obwohl alle Behörden mittlerweile informiert sind, wurden die Reste noch nicht entfernt. Auch die sogenannte "Ökologische Bauaufsicht" ist verstummt. Für die Naturschützer ist es unverständlich warum man nicht die Firma welche die Wasserpflanzen im Retentions-Tümpel eingesetzt hat, auch mit der Entfernung beauftragt.
Sorgen um Wasserqualität und Zukunft
Nun hat man auch Schaumkronen auf dem Einsiedlerbach entdeckt. Das wirft zusätzliche Fragen auf. Denn es wird intrresanter Weise auch, unbekanntes Oberfächenwasser, in den ökologisch wertvollen Bach geleitet. "Man sollte die Wasserqualität des Baches überprüfen, denn die ist für die dort lebenden und geschützten Tiere sehr entscheidend. Das bereits fertiggestellte Projekt, über dessen naturschutzrechtliche Bewilligung das Landesverwaltungsgericht noch nicht entschieden hat, wird offensichtlich schon jetzt zur Problemschleuder“, heißt es von Seiten der Naturschützer weiter.
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