Expertenstudien als Chance für die Mur
Der WWF will auf Basis zweier Studien die Murkraftwerkspläne in Slowenien stoppen.
Wie die WOCHE berichtet hat, plant man in Slowenien bis zu acht Wasserkraftwerke entlang der Mur zu errichten. Eines davon in Hrastje Mota – nur wenige Kilometer von Bad Radkersburg entfernt. Derzeit ist die Strategische Umweltprüfung in Slowenien auf nationaler Ebene am Laufen.
Murkraftwerk: Studien sprechen dagegen
Nun gibt's wieder Neues in der Causa. Der WWF (World Wide Fund For Nature) hatte zwei Studien zum Umweltbericht des geplanten Kraftwerks in Hrastje Mota in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse des Fluss- und Naturraumexperten Gregory Egger und Fischexperten Steven Weiss liegen nun auf. Jene erläuterte Bernd Wieser, österreichischer Sprecher des internationalen Murschutzkomitees, im Gespräch mit der WOCHE.
"Diese Einreichung ist eine Farce", lautet auf Basis der Studien sein Urteil. Gemäß Wieser bezieht sich der Umweltbericht rein auf das Kraftwerksareal und zeigt in keinster Weise die möglichen Folgen für die Umgebung auf. Die Studie von Steven Weiss mache klar, dass u.a. die Risiken für den Lebensraum acht speziell geschützter Fischarten nicht berücksichtigt wurden. Auf die Auwälder geht die Studie von Gregory Egger ein. Egger kommt zum Schluss, dass in der Projektplanung u.a. die Flussdynamik und mögliche negative Effekte auf die Natura-2000-Gebiete in den Nachbarländern nicht mitbedacht wurden. "Die Wälder vertrocknen neben dem Staubereich ebenso wie bis zu 50 Kilometer unterhalb der Staubereiche durch den Entzug von Grundwasser", geht Wieser ins Detail.
Der WWF fordert nun einen Projektstopp durch die slowenische Regierung, wie WWF-Flussexperte Arno Mohl betont. Dies will man mithilfe slowenischer Partnerorganisationen mit Parteistellung erreichen. Der gemeinnützige Verein WWF hat auch eine Petition ( www.wwf.at/mur-petition ) gegen die Kraftwerke gestartet. Die Unterschriften will man im Frühjahr der slowenischen Umweltministerin übergeben.
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