Filmkritik: Im Keller
Dokumentarfilm / 80min / AUT 2014 / R: Ulrich Seidl
Nach dem Ort der unerfüllten Sehnsüchte blickt der österreichische Bald-Kultregisseur Ulrich Seidl nun dorthin, wo geheime Leidenschaften ausgelebt werden, den Keller. In symmetrischen Tableaus, die in Dauer, Häufigkeit und Kommentaren stark variieren, beleuchtet Seidl das, wo sich andere nicht einmal hindenken wollen oder, andererseits, was vor der Außenwelt geheim gehalten werden soll. Die Grenzen zwischen gesellschaftlich akzeptierten Obsessionen und als ‚abnormal‘ oder pervers angesehenen Verhaltens sind dabei überraschend willkürlich. So ist ein Keller mit allerlei Naziutensilien gleich anerkannt wie Partykeller oder Fitnessraum, während andere im Verborgenen ihren Kinderwunsch mit Puppen ausleben oder sich Schmerz zufügen lassen. In ‚Im Keller‘ öffnet Seidl die Tür zu inneren Abgründen, auch zu den eigenen. FAZIT: Etwas Ungleich gewichteter aber außergewöhnlicher Dokumentarfilm! (Elisabeth Knittelfelder) ++++
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