Gedanken
Ergebnisse der Pfarrgemeinderatswahlen in Diözese Innsbruck

Am Wochenende wurden die Pfarrgemeinderäte neu gewählt. | Foto: Cincelli/dibk.at
  • Am Wochenende wurden die Pfarrgemeinderäte neu gewählt.
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TIROL (dibk). In 267 der 286 Pfarren und Seelsorgestellen der Diözese Innsbruck wurden am 19. und 20. März 2022 die Pfarrgemeinderäte (PGR) neu gewählt – Zwischenergebnisse zeigen überdurchschnittlichen Gottesdienstbesuch am Wahlwochenende.

Künftig 2.400 engagierte Mitarbeiter

Am 19. und 20. März 2022 wurden die Vertreter der rund 365.000 Katholiken in der Diözese Innsbruck gewählt. Das Engagement in den Pfarrgemeinderäten (PGR) nimmt für die Kirche eine wichtige Funktion ein, wie Diözesanbischof Hermann Glettler betont:

„Pfarrgemeinderäte geben der Kirche ein sympathisches und glaubwürdiges Gesicht! Sie kommentieren und fordern nicht aus sicherer Distanz, sondern übernehmen selbst Verantwortung.“

Eine Pfarre sei „mit Sicherheit keine Soloveranstaltung des Pfarrers, sondern eine lebendige Gemeinschaft, in der viele Dienste notwendig sind." Etwa 2.400 Menschen werden sich gemeinsam mit den Pfarrern und hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitern in den nunmehr 267 Pfarrgemeinderatsgremien der Diözese einbringen. Davon sind nach der ersten Auszählung (Stand 20. März 2022, 21 Uhr) 61,1 Prozent Frauen. Das endgültige Ergebnis soll in circa zwei Wochen vorliegen.

Einsatz trotz schwieriger Rahmenbedingungen

45,3 Prozent (813 Personen) gehören nach dem Zwischenstand erstmals einem Pfarrgemeinderat an. „Jede Stimme ist eine Ermutigung für das Team, das sich gefunden hat“, dankt der Bischof den Wählern. An der Wahl beteiligt haben sich knapp neun Prozent der Wahlberechtigten. Dies sei laut Christian Nuener, Leiter der Abteilung Pfarre und Gemeinschaften der Diözese Innsbruck, vor allem auf die schwierigen Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie, generelle gesellschaftliche Veränderungen und durchaus auch auf offene kirchliche Fragestellungen zurückzuführen.

„Ich bin dankbar, dass nach einer so schwierigen Zeit wieder so viele Menschen bereit sind, sich in den Pfarren einzusetzen“,

sagt Harald Fleißner, Leiter des pastoralen Bereichs SEELSORGE.leben. Dass der Gottesdienstbesuch an diesem Wochenende im Vergleich zu den vergangenen Corona-Zeiten spürbar gestiegen ist, mache trotz der gesunkenen Wahlbeteiligung Mut. Die Teilnahme an den PGR-Wahlen lag fast ein Drittel über dem durchschnittlichen Gottesdienstbesuch im vergangenen Jahr.
Die Pfarrgemeinderatswahlen für die Amtsperiode 2022-27 unter dem Motto „mittendrin“ fanden vor allem rund um die Gottesdienstzeiten am 19. und 20. März statt. Die Zahl an PGR-Gremien in der Diözese Innsbruck sinkt für die Periode 2022-27 etwas. Das liegt daran, dass in fünf Seelsorgeräumen sogenannte „PfarrgemeindeN-Räte“ entstehen (ein Beispiel dafür ist der Seelsorgeraum Hochpustertal). Dieses erstmalige Projekt, PGR-Gremien für den ganzen Seelsorgeraum zu wählen, soll in der Folge evaluiert werden. Darüber hinaus bilden einzelne kleine benachbarte Pfarren, ebenfalls gemeinsam Pfarrgemeinderäte (beispielsweise Feichten und Kaltenbrunn).

Herausforderung für neue Pfarrgemeinderäte

„Ganz besonders jetzt wird es eine Zusammenarbeit zwischen den Pfarren, politischen Gemeinden und privaten Hilfsinitiativen geben müssen, um die große Zahl der Vertriebenen aus der Ukraine aufzunehmen. Das wird die erste Belastungsprobe für die neuen Pfarrgemeinderäte sein“,

erläutert Bischof Hermann Glettler. Nach der Wahl finden in den 16 Dekanaten der Diözese bis 1. Mai 2022 die konstituierenden Sitzungen statt, bei denen die PGR-Obleute, deren Stellvertreter und Schriftführer gewählt werden. Daran nehmen neben den gewählten Personen von Amts wegen auch Pfarrer, Pfarrkuratoren beziehungsweise Pfarrkoordinatoren, Kooperatoren, ständige Diakone, hauptamtliche pastorale Mitarbeiter und Vertreter des Pfarrkirchenrates sowie in die PGR berufene Mitglieder teil. Die Arbeit in den Pfarrgemeinderäten ist auf diözesaner Ebene durch Statuten, Geschäftsordnung beziehungsweise Wahlordnung geregelt. Diese sind auf www.dibk.at/pgr und https://eds.at/themen/pfarrgemeinderat zu finden.

Zahlen zum Wahlergebnis und zur Diözese 

  • 16 Dekanate
  • 75 Seelsorgeräume (davon 67 Seelsorgeräume formal errichtet)
  • 286 Pfarren und Seelsorgestellen (247 Pfarrgemeinden, 39 Seelsorgestellen)
  • 365.000 Katholiken gesamt, davon waren circa 310.000 wahlberechtigt für die PGR-Wahlen (Stichtag: Vollendung des 14. Lebensjahres vor dem 1. Jänner 2022)
  • Durchschnittliche Zahl der Gottesdienstbesucher: 2019 – 43.610; 2021 – 21.006

Absolute Zahlen nach Auszählung von 229 Pfarren
(Stand 20. März 2022, 21 Uhr)

  • Abgegebene Stimmen: 23.382 (von 263.810 Wahlberechtigten)
  • Gewählte nach Altersgruppen: unter 30 – 311 Personen; 31 bis 51 – 691 Personen; 51 bis 70 – 711 Personen; über 70 – 81 Personen
  • Gewählte nach Geschlecht: weiblich – 1.095 Personen; männlich – 695 Personen

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