Pop Art Ausstellung
Georg Gratzer ist neuer Ausstellungskoordinator der Stadt Weiz
Die einzige Pop Art Künstlerin Österreichs hat einen walisischen Pop Art Künstler mit asiatischem Kulturverständnis zu einer einzigartigen Ausstellung in Weiz inspiriert. Kurator für diese sehenswerte Ausstellung ist Georg Gratzer. Der international bekannte Musiker ist auch als Organisator des KOMM.ST Festival in Anger bekannt.
WEIZ. Durch das pensionsbedingte Ausscheiden des bisherigen Ausstellungskoordinators Georg Köhler, wurde nun ein neuer Kulturprofi mit dieser Aufgabe vertraut. Georg Gratzer übernimmt ab sofort die Arbeit und hat schon diese Woche eine neue Ausstellung kurartiert. Gratzer Lebenslauf ist eine Rundreise durch verschiedene Städte, in der er sich der Kunst verschrieben hat.
Von Graz über London nach New York
Zuerst studierte Gratzer an der Kunstuni in Graz, bevor er dann nach London und weiter nach New York ging, um an seiner Jazzausbildung zu feilen und sich den Feinschliff zuzulegen. In London arbeitete Gratzer auch für die BBC und dem Kultursender "Arte" im Theatermusikbereich. Zahlreiche Reisen führten ihn nach China, Südamerika und Indien, wo er sich musikalisch weiterbildete. Gratzer's Leidenschaft ist es mit Musik Kunst zu schaffen, um diese für alle niederschwellig zugänglich zu machen.
Riesen Netzwerk erarbeitet
Das große Netzwerk das sich der Künstler in den letzten Jahrzehnten erarbeitete, kommt ihm jetzt bei seinen neuen Aufgaben in Weiz zugute.
Seit 2011 hat er sich auch als hervorragenden Kulturmanager einen Namen gemacht. Das "KOMM.ST" Kunstfestival in Anger ist unter anderem auf Gratzer's "Mist" gewachsen. Hier wird nachhaltige Kulturarbeit betrieben, das unter Einbindung der oststeirischen Bevölkerung größter Beliebtheit und große Erfolge verzeichnet.
Auch musikalisch erfolgreich verlief seine Zeit auf den verschiedensten Bühnen. So war er etwa 2007 mit dem Ensemble "Beefolk" Gewinner der Jazzselection Graz. Auch mit der schon legendären Band "Jazz at Seven" wird er besonders beim steirischem Publikum noch lange in Erinnerung bleiben.
Erste Ausstellung als Kurator
In der Ausstellung "Looking Through Kiki's Eyes. The Future is Female." würdigt der britische Künstler Jonny Zerox die österreichische Künstlerin Kiki Kogelnik. Ihre Arbeit bezeichnet er als "eines der bekanntesten Geheimnisse Österreichs", oder wie er selbst sagt:
"Ich schäme mich zuzugeben, dass ich vor 2020 noch nie von Kiki gehört hatte. Ihre Arbeiten wurden in Großbritannien nur zwei- oder dreimal gezeigt, und zu meinem Glück stolperte ich zufällig über eine Galerie in Wales, die einige ihrer Kreationen ausstellte. Meine Welt wurde erschüttert, die Wirkung war tiefgreifend."
Über die Künstlerin
Die in Graz geborene Künstlerin Kiki Kogelnik (1935-1997) war die einzige Pop Art Künstlerin Österreichs, auch wenn sie selbst diesen Begriff immer ablehnte. Gemeinsam mit Arnulf Rainer und Maria Lassnig gehörte sie zum legendären Kreis der jungen Avantgarde um die "Galerie St. Stephan" in Wien. Nach ihrem Studium an der Akademie der Bildenden Künste zog sie nach Paris und 1962 schließlich nach New York.
Dort wurde sie Teil der eng befreundeten Kunstgruppe rund um Roy Liechtenstein und Andy Warhol, auch wenn sie im Gegensatz zu ihren Kollegen in ihren Werken nie den Kommerz verherrlichte, sondern sie wollte mit den Stilmitteln der Pop Art "Dissonanzen, etwas Aggressives und Künstliches" erzeugen, wie sie selbst sagte.
Internationale Maßstäbe
In den folgenden Jahrzehnten erfand sie sich stetig neu und setzte neue internationale Maßstäbe in den Bereichen Performance und Malerei. Sie starb 1997 in Wien.
Der britische Pop Art Künstler Jonny Zerox (geboren 1962) verbindet in seinen Kunstwerken westliche und östliche Ideen und Konzepte von Harmonie, Ästhetik und Proportionen mit westlicher Popkultur. Er selbst beschreibt seine Kunst als "neo classical, a postmodern schizophrenia".
Jonny Zerox kehrte 2018 nach einer 25-jährigen Künstlerkarriere in Singapur nach Wales zurück, verlegte seinen Wohnsitz in eine Baptistenkapelle und verwandelte diese in die Kunstgalerie und das Künstlerstudio "The Velvet Chapel". Die Kapelle befindet sich in der Heimatstadt von
John Cale, Mitglied der Band "The Velvet Underground" (1964-1968).
"A tribute to Kiki Kogelnik" by Jonny Zerox, zu sehen vom 31 März – 18 Juni 2022 in der Stadtgalerie im Kunsthaus Weiz.
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