Kunst Ost. Synergie-Konferenz
Die Oststeiermark wäre in den letzten Jahren ohne die Kofinanzierung von Projekten um etliche Möglichkeiten ärmer geblieben.
Kofinanzierung bedeutet, daß nicht einfach gefördert wird. Es müssen interessante Projekte entwickelt und professionell umgesetzt werden. Dazu bedarf es ausreichender Eigenmittel, damit beispielsweise die EU finanziell einsteigt.
Querfinanzierung ist verboten. Das heißt, ich muß die Eigenmittel selbst erwirtschaften und darf sie nicht mit anderen Subventionen abdecken. Das bedeutet in Summe, die Staatengemeinschaft investiert in regionale Vorhaben, wo Leute an der Basis selbst aktiv werden.
Dabei gab es etwa im Falle des LEADER-Programmes im Kulturkontext für die vergangene Periode ein paar bemerkenswerte Bedingungen. Es mußte Gegenwartskunst im Zentrum stehen. Es galt das Bottom up-Prinzip, was meint, Projekte sollten von der Basis der Bürgerinnen und Bürger her entstehen.
Es war auch unmißverständlich, daß es nicht bloß um den eigenen Kirchturm gehen kann, sondern daß die Vorhaben einen Blick auf Europa beinhalten sollen. Im Fall von Kunst Ost ist das speziell Südosteuropa.
Der Balkan gilt als „problematische Region“. Die Anforderung handelt also etwa davon, nicht an Klischees hängenzubleiben, sondern hinter Stereotypen zu blicken und darin eine Verständigung mit unseren europäischen Nachbarn zuwege zu bringen.
Im Vorjahr war das Projekt „Kulturpakt Gleisdorf 2014“ unter anderem der Aufgabe gewidmet, solche Optionen für die kommenden Jahre praxistauglich zu machen. Das ergab über die Gleisdorfer „Kulturspange“ eine Arbeitsanordnung quer durch die Steiermark und durch halb Europa.
Diese Entwicklung bedeutet konkret, daß sich Kulturschaffende aus sehr verschiedenen Regionen und Rahmenbedingungen auf gemeinsame Prozesse eingelassen haben. Kunst Ost hat innerhalb der Steiermark Kontraste gesucht. Die „Kulturspange“ ist derzeit zwischen Gleisdorf, Ludersdorf, Graz und Bad Mitterndorf eingerichtet.
Dieses Ensemble ist mit balkanischen Bezügen verzahnt. Das ergibt augenblicklich folgendes Koordinatensystem, welches in den letzten beiden Gleisdorfer Kunstsymposion begründet wurde: Österreich, Bosnien, Serbien, Kosovo und Mazedonien.
In diesem gesamten Bezugssystem führt heuer ein Weg kollektiver Kulturpraxis zum Gleisdorfer Kunstsymposion 2015. Das rundet etwa ein Jahrzehnt intensiver Kulturarbeit, in der die Gemeinde Gleisdorf erhebliche Experimentierfreude gezeigt hat.
Ohne deren Politik und Verwaltung (plus einem belastbaren LEADER-Management mit Sitz in Weiz) wäre dieser Prozeß in vorliegender Form nicht machbar gewesen. Die Projektentwicklung ist also vorzüglich gediehen, in der Projektumsetzung steht ein neue Phase an.
Dazu wird Kunst Ost am 19. März 2015 eine Synergie-Konferenz abhalten. Dabei geht es um die konkreten Artbeitsthemen und Vorhaben des Kulturlabors. Wer bei den Inhalten Schnittpunkte mit eigenen Vorhaben sieht, ist eingeladen, Kooperationsmöglichkeiten zu erörtern.
Das ist übrigens nicht der Modus „Ich hätte da vielleicht eine Idee“, sondern der Modus „Da ich folgendes begonnen hab…“.
Es geht bei der Synergiefrage freilich nicht nur um Themen und Inhalte. In der Akquise nennenswerter Projektbudgets liegt kollektive Kulturpraxis nahe, weil der Verwaltungsaufwand etwa für EU-Budgets groß ist.
Kunst Ost hat damit nun einige Jahre Erfahrung gesammelt und bereitet sich auf die neue LEADER-Periode intensiv vor.
+) Die Synergie-Konferenz: [link]
+) Themen & Inhalte: [link]
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