Bauern der Region im Gespräch
Wie das Klima den Kürbisanbau prägt

- Thomas Wild in seinem Kürbisfeld mit dem aus eigenen Kürbissen produziertem Kürbiskernöl.
- Foto: Familie Wild
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Dass die Bäuerinnen und Bauern der Region immer mehr mit dem Klimawandel zu kämpfen haben, ist wohl jedem bekannt. MeinBezirk hat mit zwei Kürbisbauern über die aktuelle Lage und die erwartete Kürbisernte Mitte September gesprochen.
WEIZ. Ob niedrige Temperaturen im Frühling, trockene Sommer oder häufige Unwetter – der Klimawandel macht den Bäuern und Bauern im Bezirk sehr zu schaffen. Die Ernte und der Ertrag hängen völlig vom Wetter und dem Klima ab. Ein Ernteausfall kann für die Bauern ein großer Verlust sein. Anfang beziehungsweise Mitte September ist wieder die Erntezeit der Kürbisse. MeinBezirk hat dies zum Anlass genommen und bei den Familienbetrieben „Bio-Bergbauernhof Heinz“ aus Thannhausen und „Familie Wild“ aus Gutenberg nachgefragt, wie ihre Ernteprognose für das heurige Jahr ausfällt. Zudem wollten wir wissen, wie günstig beziehungsweise ungünstig die Temperaturen für den Anbau waren.

- Die Bauern der Region verarbeiten den Kürbiskerne vor allem zu Kürbiskernöl.
- Foto: Pixabay / Symbolfoto
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Das Klima beeinflusst die Ernte
Beide Familien bauen seit geraumer Zeit Kürbisse an und verarbeiten diese zu Kürbiskernöl beziehungsweise Knabberkernen oder Kürbiskernpesto. Gefragt nach ihrer persönlichen Ernteprognose, erklärten sowohl Familie Wild als auch Heinz, dass die trockenen Sommermonate keine großen Auswirkungen auf die diesjährige Ernte haben werden. Im Gegenteil: Wärme sei für den Kürbisanbau sogar sehr gut.
Noch im Vorjahr hatte man mit den vielen Niederschlägen zu kämpfen. Werden die Äcker zur Zeit des Anbaus oder gleich danach überschwemmt, bleibt die Ernte oft erfolglos. Die Keimlinge können durch den nach dem Regen harten Erdboden schwer durchdringen, daher kommt es zu Ernteausfällen. „Viel Niederschlag, vor allem nach dem Anbau, ist mehr das Problem als der trockene Sommer. Letztes Jahr war unsere Kürbisernte nicht gut aufgrund des vielen Regens“, bestätigte Gottfried Heinz.
Auch der Hagel kann für die Kürbisbauern eine Bedrohung darstellen, denn dieser kann die Kürbisse komplett schädigen, was ein großer Verlust wäre. Weiters hat schlechtes Wetter vor allem bei der Blüte auch einen großen Einfluss auf die Befruchtung, denn dann sind weniger Insekten unterwegs. So kann es ebenfalls zu einem niedrigeren Ertrag der Kürbisbauern kommen.

- Der viele Niederschlag im Vorjahr hat den Bauern zu schaffen gemacht. Dafür sieht die diesjährige Ernte gut aus.
- Foto: Familie Wild
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Prognosen für dieses Erntejahr
Zwar wird die Ernte der Kürbisse dieses Jahr erst gegen Mitte September stattfinden, dennoch kann gesagt werden, dass die Ernte besser ausfallen wird als im Vorjahr. „Dieses Jahr war der Niederschlag nicht so groß wie letztes Jahr, daher erwarten wir eine gute Ernte und gute Erträge", meint auch Thomas Wild. Für einen Liter Kürbiskernöl werden circa 2,5 Kilogramm Kerne benötigt, dies sollte dieses Jahr kein Problem darstellen. Auch Gottfried Heinz ist positiver Dinge für die diesjährige Ernte: „Wir hoffen, dass der September schön und relativ trocken bleibt, aber es sieht sehr gut aus mit der diesjährigen Kürbisernte".
Trotz der vermuteten guten Ernte dieses Jahr wird der Klimawandel auch in der Landwirtschaft immer mehr zum Thema. „Das Wetter verändert sich. Schweres Unwetter mit viel Niederschlag oder Hagel können die ganze Ernte vernichten", sagt Gottfried Heinz abschließend.
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