Motorsport hautnah

Rallye-Veteran Willi Stengg sen. (rechts) im Gespräch mit Veranstalter Kurt Gutternigg
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Im ARBÖ Fahrsicherheitszentrum Ludersdorf waren ein paar anregende Stunden dem Rallyesport gewidmet. Altgediente Routiniers und junge Löwen erzählten aus dem Nähkästchen und zeigten, was schnell fahren wirklich bedeutet.


Gleich vorweg: Das ist nichts für Durchschnittstalente. Was es heißt, ein kräftiges Fahrzeug bis an diverse Limits weitgehend zu beherrschen, erforscht man am besten im Schalensitz neben einem exzellenten Fahrer, um seine Bescheidenheit zurückzugewinnen.

Daniel Wollinger ist einer von den jungen Könnern. Sein Thema: Der Opel OPC Rallye Cup. Neben ihm saß Willi Stengg senior, der in den Tagen von Weltmeister Walter Röhrl Gas gegeben hat. Zu dieser Pionier-Generation des Rallye-Sports gehört auch Kurt Gutternigg. Für ihn ist es heuer das 41. Jahr als Veranstalter.

Gutternigg legte den Stand der Dinge bei den Austrian Rallye Legends 2014 dar und versprach eine spannende Saison mit sensationellen Fahrzeugen. Außerdem meinte er, von den Opel GS/E, Ford Escorts und anderen Glanzstücken vergangener Tage stünden sicher noch etliche rennntaugliche Fahrzeuge verstaubt in Garagen. Die aktive Szene könne also nach wie vor wachsen.

Lancia Stratos, Audi quattro, der eine oder andere Ferrari; und wer erinnert sich noch an die blauen Flundern, die Renault Alpine? Es geht um Autos, deren Gesichter man unterscheiden kann und deren Sound einen durchrüttelt.

Wer es ganz hart möchte, sollte den Empfehlungen von Erich Petrakovits folgen. Beim Rally Cross wird mit grober Kelle zugehauen. Eine überschaubare Arena, wechselhafter Untergrund, Fahrzeugklassen, die bis 600 PS hochgehen. Da hat ganz ohne Fahrassistenzsysteme schon bei der Hälfte der Ernst des Lebens begonnen.

Sie verstehen den Unterschied zwischen Pilot und Wurfgeschoß? Hier arbeitet nicht die Elektronik, da wird noch von Hand gefahren. Einziges Zugeständnis: Ein Servolenkung, denn sonst müßte das Lenkrad so groß wie bei alten Lastwagen sein.

Im Kern stets die gleichen Fragen: Wer macht seine Maschine so standfest, daß Leistung und optimales Fahrverhalten einen Rennen lang verfügbar bleiben? Wer stellt seine Bestie optimal ein und hat neben genug Fahrkönnen und Kraft auch die nötige Konzentration?

Das ist, wie angedeutet, alles erst wenige Jahrzehnte alt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kamen genug preiswerte Kraftfahrzeuge auf den Markt, so daß der Motorsport volksnah werden konnte. Die Jahrzehnte davor konnten sich nur talentierte Werksfahrer und wohlhabende Privatpersonen („Herrenfahrer“) in Rennen messen.

Es pressiert den Menschen schon seit etwa viertausend Jahren, denn sobald die Sumerer leichte Streitwagen mit Speichenrädern entwickelt hatten, wollten die Fahrer natürlich stets wissen, wer schneller ist. Das hat nie aufgehört, doch war es stets einer gut situierten Elite vorbehalten.

Diese Einengung änderte sich gründlich in den 1960er-Jahren, als Kleinwagen, Knutschkugeln und Cycle Cars leistbar wurden. Die bekamen von Enthusiasten sofort Startnummern verpaßt und es wurde auf Teufel komm raus um die Wette gefahren.

Der ARBÖ stellt die aktuellen Veranstaltungstermine mit allen Fakten und den Dokumentationen vergangener Events im Internet zu Verfügung. Wer selbst das Zeug hat, bei einem Bewerb mitzuhalten, findet dort Reglement, Modalitäten und Anmeldeformulare.

Rallye-Sport ereignet sich nicht so distanziert wie Formel 1 & Co., da geht es ziemlich hautnah zu. Für Fans ist die penibel gestaltete ARBÖ-Rallye-Website eine üppig gefüllte Quelle an Details: [link]

Siehe dazu auch: "Rallye-Routinier Willi Stengg" [link]

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