Schloß Freiberg aktuell
Das Schloß Freiberg hat seinen alten Rang als Kulturstandort in vollem Umfang zurückgewonnen. Angelpunkt dieses Geschehens ist der Unternehmer Ewald Ulrich.
Wer seinen 50., besser noch den 60. Geburtstag schon hinter sich hat, wird sich gut erinnern, was sich während der späten 1970er Jahre in diesem Schloß künstlerisch getan hat. Eine ganze Generation junger Kreativer erprobte sich dort vor Publikum, abschnittweise von älteren Routiniers begleitet.
So ein Geschehen hat seine Konjunkturen. Es war zwischenzeitlich sehr ruhig geworden, vor allem, nachdem seinerzeit das Gasthaus zusperrte und keine Nachfolge gefunden wurde.
In diesem Trakt richtete Ewald Ulrich zwischen zwei Türmen seine Firmenzentrale ein. Das IT-Unternehmen ist auf mehreren Kontinenten, in etlichen Ländern tätig, was Telekommunikation und ständiges Reisen verlangt. Da darf der Hauptsitz ruhig etwas entlegen, dafür sehr schön platziert sein.
Ulrich agiert nicht simpel als Sponsor, sondern hat persönlich eine Rolle als engagierter Kulturschaffender gefunden. Das gibt dem neuen Kulturgeschehen im Schloß Kontinuität. Dazu paßte sehr gut, daß Künstler Winfried Lehmann von Kunst Ost das Aprilfestival übernommen und dort etabliert hat.
Peter Moser, Bürgermeister von Ludersdorf-Wilfersdorf, mußte nicht erst mühsam überzeugt werden, daß dieser Weg seitens der Gemeinde Rückhalt und Verstärkung verdient. Eben hat ein Abend im übervollen Festsaal des Schlosses belegt, daß so auch künstlerische Akteure von einst wieder gerne kommen.
Musiker Chuck LeMonds und Graphic Novelist Chris Scheuer zogen einige Momente aus ihren Biographien über gemeinsame Schnittpunkte in die Gegenwart herauf. Bürgermeister Moser genoß den Abend sichtlich und sah sich im aktuellen kulturpolitischen Ansatz bestärkt.
Der handelt nicht nur von einer permanenten Zusammenarbeit mit engagierten Privatpersonen („Bottom, up-Prinzip“), sondern bezieht auch einige Amtskollegen ein. In der aktuellen Phase sind noch Robert Schmierdorfer (Albersdorf-Prebuch) und Werner Höfler (Hofstätten an der Raab) mit im Boot.
In diesem ortsübergreifenden kulturellen Engagement sind derzeit auch Leader-Projekte mit EU-Förderungen möglich, was bedeutet, die lokale und regionale Arbeit wird durch EU-Mittel ergänzt. Eine interessante Entwicklung im Zusammenspiel von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft, wie auch das Arbeitsjahr 2017 belegen wird.
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