Babler bei Wiener Landesparteitag
"SPÖ ist einzig glaubwürdige Partei"
Die mächtigste aller roter Landesorganisationen lud am Samstag zum Parteitag. Während Wien-Chef Michael Ludwig dem Bundesparteivorsitzenden Andreas Babler "volle Unterstützung" zusicherte, zeigte sich dieser optimistisch für die kommenden Urnengänge.
WIEN. In der Bundeshauptstadt fand am Samstag seit 9 Uhr Früh der Landesparteitag der SPÖ Wien statt. Dabei war die kommende EU-Wahl eines der zentralen Themen. Das rote Großevent in der Messe Wien mit rund 1.000 Delegierten wurde erwartungsgemäß für den Wahlkampfauftakt genutzt. Neben der Rede von Wien-Chef Michael Ludwig trat auch Bundesparteiobmann Andreas Babler vor die Genossinnen und Genossen.
Der Parteichef dankte Ludwig für die Unterstützung und auch dafür, dass die Wiener SPÖ es ermöglicht hatte, den Europawahlauftakt beim Parteitag "mitzufeiern". Babler zeigte sich in seiner Rede nicht nur kämpferisch, sondern auch äußerst optimistisch. Die Sozialdemokratie sei nicht nur gewillt, Österreich und die EU besser zu machen, sondern auch dazu bereit.
Kritik an Nehammer
Mit der SPÖ werde es niemals Pensionskürzungen gegeben, versprach Babler. Viel mehr sei es das Ziel, gemeinsam mit der Gewerkschaft gute Arbeitsbedingungen für alle zu schaffen. Besonderes Augenmerk legte Babler in diesem Zusammenhang auf die Erwerbstätigkeit von Müttern - und nutzte die Gelegenheit, um scharfe Kritik an Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zu üben.
Während der Kanzler der Meinung sei, Frauen mit Kindern würden nur "aus Faulheit" nicht oder nur Teilzeit arbeiten, stehe die SPÖ für die Gleichberechtigung von Frauen ein, unterstrich der SPÖ-Chef. Um Frauen eine "gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft" zu ermöglichen, sei es unumgänglich, die kostenlose Kinderbetreuung auszubauen und Frauen gleiche Gehälter wie Männern zu zahlen.
Die SPÖ stehe "für jede einzelne Frau in diesem Land ein", unterstrich Babler auch im Interview mit MeinBezirk.at. Den Kanzler nannte er "respektlos". Frauen seien immer noch benachteiligt, vor allem, weil sie die unbezahlte Care-Arbeit leisten. Er selbst sei auch angetreten, um genau diese Benachteiligung endlich zu beenden und "die Bedingungen zu verändern".
"SPÖ kann Wahlen gewinnen"
Die Sozialdemokratie verstehe sich als Sprachrohr, stellvertretend für all jene, die medizinische Versorgung benötigen. Höchste Priorität habe außerdem die Klimakrise, die auch eine soziale Frage sei. Der Kampf gegen die Erderhitzung stehe ganz oben auf der Agenda der Partei.
In Hinblick auf die kommende EU-Wahl und die Nationalratswahl zeigte sich Babler höchst optimistisch. Die Partei sei gestärkt zurück und hätte in den vergangenen Wochen auch deutlich gezeigt, dass sie Wahlen gewinnen kann, wie zuletzt Salzburg und Innsbruck gezeigt hätten. Während die ÖVP "in der Dauerkrise" sei, werde auch die FPÖ immer schwächer. Babler wertete das als klares Zeichen, dass die Menschen in Österreich bereit für Veränderung seien.
Für beide Wahlen gelte das Gleiche: einen Rechtsruck zu verhindern und die Demokratie zu stärken. „Wir haben Kraft und Leidenschaft. Mit Herz und Hirn gewinnen wir diese Wahlen“, sagte Babler und erntete dafür Applaus unter Standing Ovations.
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