Kulturbesuch nach Neueröffnung
Das Museum Wien in neuem Gewand

Platzerl vor dem Museum - leider etwas verbetoniert.  | Foto: Zuzana Kobesova 2024
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  • Platzerl vor dem Museum - leider etwas verbetoniert.
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Wie erleben Besucher:innen das neu eröffnete Wien Museum am Karlsplatz? Eine launige Begegnung mit Wien, Wiener:innen und ihrer Geschichte. 

"Warst du schon in dem neu eröffneten Wien Museum?" "Ah, na, no ned." "Die haben ja freien Eintritt für Wiener oder so." "Ich hab auch so was in den Nachrichten gehört. Naja, ich bin aber eh keine Wienerin." "Hm, vielleicht geht's irgendwie." "Dann schauma mal, dann sieht man's scho."
So ungefähr kann es zum Tratsch im Wien Museum kommen. Das Museum war seit 2021 im Umbau und ist wieder zurück als Treffpunkt mit Wien, Wiener:innen und ihrer Geschichte.
 

Neu orientieren 

Auch wenn der Anlass nicht gerade die Absicht ist zum historischen Tausendsassa zu werden, ist die eintrittsfreie Dauerausstellung keine Blaupause. Wiener, bei Weitem aber nicht nur sie, beweisen auch hier ihr gemütliches, schwarzhumoriges Gemüt. Es beginnt schon mit der Orientierung. Unten oder oben beginnen? Die schöne alte Zeit kann manchmal so viel erträglicher sein als die Geschichte der beiden Weltkriege im letzten Jahrhundert. Beginnt man damit, wirkt es als würde es nicht mehr schlimmer werden können. "Achso, hier ist es bis 1700, im ersten Stock von 1700 bis 1900 und darüber ab 1900".

Altes neu gesehen

Der erste Blick fällt auf die Wiener Sedimentschichten im Erdgeschoss. Eine der untersten ist "Abfall" - das bleibt von uns also. In Vitrinen ältester Ausgrabungen erfährt man von den früheren "Wienern" - von Austern, Delphinen und Wollhaarmamuts. Unterhalb der Vitrinen sind seichte Schubladen angebracht, die nacherklären, wo der Fund her ist und ergänzen weitere naturwissenschaftliche Information. Irgendwann kommen in den Vitrinen auch Artefakte von den menschlichen Wienern vor. Dinge des täglichen Bedarfs wie Kamm, Behälter nehmen langsam erkennbare Formen an. Denn bei manchen Ausstellungsstücken hört man unter vorgehaltenen Hand fragen: "Was hättst gemacht, wenn du es in deinem Garten finden tätst? Ich glaub, ich hätt's wegg'schmissen." Von Altertum über Stein-, Eisen- und Bronzezeit spaziert man langsam ins Mittelalter. Für die historischen Veranschaulichungen werden nicht nur Vitrinen und Artefakte genutzt. Ganze Wände sind hier mit Darstellungen bestückt. Bunte Kirchenfenster zeigen Figuren von Heiligen, in einer Ecke kann man den Geruch und die Geräusche von altem Wien nachempfinden.

Die historische Wahrheit

Mit Nahost-Konflikt im Hinterkopf fällt die Siluette einer mittelalterlichen Synagoge ins Auge. Sie berichtet über das jüdische Leben in Wien, das um 1420 durch religiöse Auseinandersetzungen der Reformation und Gegenreformation ausgelöscht wurde. Wenn zwei Kriege führen, zahlt ein unbeteiligter Dritter offenbar drauf. Lt. der Tafel ließ man die wohlhabenden Jüd:innen berauben und auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Dunkelorangene Bodenfließen, vor denen man eine Weile sprachlos steht sind ein Überbleibsel der Synagoge und Sinnbild dieser Auslöschung. Selbst sie blieben nur deshalb erhalten, weil sie zum Bau der Universität Wien verwendet wurden. Verlegenes Lachen. Der Ort der akademischen Klugheit steht auf dem Boden blutiger Kriege, Verbrennungen und skrupelloser Ausgrenzung von Mitmenschen. 

Kaiserlich & Königlich

Zum Glück drehen sich die Gedanken wieder. Jetzt folgt die "goldene" Zeit der Monarchie. Ritterrüstungen, herrschaftliche Bilder und dann die Roben der haute-voile ab 1800 im 1. Stock.  Obwohl nicht so lange her wie Steinzeit oder Etrusker, fällt es so manchem schwer sich die Utensilien in der Praxis vorzustellen. "Also, so eine Rüstung muss schwer sein." "Ja, und ungemütlich muss es gewesen sein. Zu jeder Jahreszeit ist es besch... im Winter frierst, im Herbst hast Pech mit Regen, im Sommer bist im eigenen Schweiß gekocht..." Irgendwie kann man sich nicht vorstellen, dass so etwas früher praktikabel sein konnte. Anschleichen mit Überraschungseffekt - die Meinungen gehen auseinander. Zumindest dass die Kronjuwelen nicht verrüstet sind müsste pragmatische Gründe haben, oder nicht? Eine Jubelmeldung: "Du, die haben hinten auch keine Rüstung an...!" Wissen tut man es dennoch nicht.

Aha-Effekte 

Ein Highligt ist ein Gucker, der wie aus einem gekappten Uboot von der Decke hängt. Man sieht ihm nicht sofort an, welche Einblicke er in den von Wienern verehrten Steffel geben kann. Durch den Gucker kann man schwenkend das Innenleben der Sehenswürdigkeit von 1800 betrachten. Es ist ein gigantisches Modell aus Pappmache - das Ergebnis 10-jähriger Kleinarbeit, die in diesem Museum über zwei Stockwerke geht. Im ersten Stock der Zwischenstop mit dem Blick auf die Außenseite des Steffl. Von so viel Geschichte kann man müde werden und so belagern mehrere Besucher:innen die Bänke in der Halle im 1. Stock. Man beschränkt sich auf schauen. Der Prater Walfisch und eine k.u.k.-Kutsche hängen von der Decke. Ein spektakulärer Blick. Müde und zufrieden klingt der Tratsch aus: Den Walfisch kenne ich noch als Kind. Den Südbahnhof habe ich auch noch gesehen.... man ist wieder in Gegenwart. 

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