Alte Patienten: Therapie nach Maß

Foto: mev.de

Alt ist nicht gleich alt! „Ich kenne 80jährige, die Tennis spielen, ausgehen und ein reges Sozialleben haben“, sagt der Altersmediziner Dr. Peter Weiler von der Abteilung für Innere Medizin am Landesklinikum St. Veit. „Und es gibt 80jährige, die gebrechlich sind und kaum noch aus dem Haus gehen.“ Auch wenn beide chronische Erkrankungen, wie etwa Diabetes oder Bluthochdruck haben können, muss die Behandlung doch unterschiedlich sein.

Problem mehrere Erkrankungen

Menschen in einem höheren Lebensalter haben oft nicht nur mit Alterserscheinungen, wie Vergesslichkeit oder Schwerhörigkeit zu kämpfen. „Vielfach kommen bei Älteren auch gleich mehrere sogenannte „Alterserkrankungen“ dazu“, weiß Weiler. „Nun ist aber die Behandlung älterer PatientInnen mit mehreren Erkrankungen gar nicht einfach“, so der MINI MED-Experte. „Sie muss, stärker als bei jüngeren, gesünderen Menschen, auf den Patienten maßgeschneidert werden.“

Die Altersmedizin hat sich der individuellen Behandlung älterer PatientInnen verschrieben. Der medizinische Fachbegriff für diese Disziplin lautet „Geriatrie“ (aus dem Griechischen von „geron“ – alt und „iatrikos“ – Heilkunde). Und diese wird – betrachtet man die demographische Entwicklung in Österreich – in den kommenden Jahren immer wichtiger werden.

Folgekrankheiten verhindern

„Ein fitter alter Mensch, der etwa eine Fettstoffwechselstörung hat oder unter Bluthochdruck leidet, wird sicherlich auf strengere Zielwerte eingestellt werden, als ein gebrechlicher Patient, der die gleichen Krankheiten aufweist“, erklärt Altersmediziner Weiler. Das hat verschiedene Gründe. „Beim „fitten“ alten Patienten wollen wir unter anderem Folgeerkrankungen verhindern, die sich aus Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen ergeben können“, erklärt Weiler. Dazu gehören etwa Herzinfarkt und Schlaganfall.

Der gebrechliche ältere Patient mit den gleichen Erkrankungen muss dagegen nicht mit strengen Zielwerten „traktiert“ werden. Hier geht es in der Therapie vor allem darum, die Lebensqualität der Erkrankten zu verbessern.

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