Ein gutes Gehör ist gut fürs Gehirn

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Ab dem 40. Lebensjahr nimmt das menschliche Hörvermögen altersbedingt ab. Jeder fünfte Österreicher hört schlecht. „Meist setzt eine solche Hörminderung schleichend ein“, sag Lukas Schinko, Hörgeräteakkustiker beim Hörgeräteunternehmen Neuroth. „Die Sprache wird undeutlich und klingt verschwommen, Gesprächen mit mehreren Personen kann nicht mehr so gut gefolgt werden.“

Auswirkungen aufs Gehirn

Neben den negativen Auswirkungen, die ein schlechtes Gehör auf die zwischenmenschlichen Beziehungen eines Menschen hat, zeigen sich auch erhebliche Effekte auf das Gehirn. In einer Studie aus dem Jahr 2013, die an der renommierten amerikanischen Johns Hopkins Universität durchgeführt wurde, untersuchten die Forscher normal hörende Menschen und verglichen ihre Gehirnfunktionen mit jenen, die unter Hörminderungen litten. Das Ergebnis war erstaunlich: Im Verlauf der Studie büßten jene Studienteilnehmer, die schlecht hörten ihre geistigen Fähigkeiten um bis zu 41 Prozent schneller ein, als ihre Kollegen mit gutem Gehör. Forscher vermuten, dass ein schlechtes Gehör auch einen Risikofaktor für Demenz darstellt, auch wenn die Forschung dafür noch in den Kinderschuhen steckt.

Regelmäßige Arztbesuche

Schon deshalb sollte die jährliche Überprüfung des Gehörs beim Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen ab dem 40. Lebensjahr obligat sein. Denn geistige Fitness ist – gerade auch beim älteren Menschen – von großer Bedeutung. Jeder HNO-Arzt, aber auch jeder Hörgerätestudio führt gerne einen ersten kostenlosen Hörtest mit Ihnen durch, wenn Sie eine Hörminderung befürchten. Das dauert 15 Minuten, in denen sie einer schallisolierten Hörkabine Platz nehmen und mit verschiedenen Kopfhörern versehen, angeben, in welcher Lautstärke Töne auf beiden Ohren wahrgenommen werden.

Für jede Hörstörung ist mittlerweile ein passendes Hörgerät auf dem Markt. „Die meisten Hörgeräte stellen sich automatisch auf die jeweilige Umgebung ein und liefern den optimalen Klang direkt ins Ohr“, schwärmt Schinko. „Für die Betroffenen bedeutet das eine enorme Steigerung der Lebensqualität.“

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