Diskriminierungsfreie Blutspende
Erste Schritte für Gleichstellung beim Blutspenden eingeleitet

Männer, die in den letzten zwölf Monaten gleichgeschlechtlichen Sex hatten (MSM wird auf den Anamnesebögen des Roten Kreuzes abgefragt), dürfen in Österreich 12 Monate lang nicht Blut spenden.  | Foto: ÖRK
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  • Männer, die in den letzten zwölf Monaten gleichgeschlechtlichen Sex hatten (MSM wird auf den Anamnesebögen des Roten Kreuzes abgefragt), dürfen in Österreich 12 Monate lang nicht Blut spenden.
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Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Montag die Umsetzung einer viermonatigen Rückstellfrist und begleitende Studien zu sexuell übertragbaren Krankheiten und Gesundheitsfolgenabschätzung angekündigt.

ÖSTERREICH. Bei der Blutspende gebe es derzeit eine Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern, so Anschober in einer Aussendung. "Bei der Auswahl von BlutspenderInnen soll daher künftig stärker auf das individuelle Risikoverhalten geachtet werden. Deshalb zielen auch unsere Maßnahmen darauf ab, in Zukunft eine Risikoeinschätzung aufgrund von individuellem Verhalten zu treffen", erläutert der Gesundheitsminister. 

Drei Sofortmaßnahmen

Anschober nannte drei Sofortmaßnahmen: Da mittlerweile jede Blutkonserve auf ihre Qualität getestet wird, werde die Rückstellfrist für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) von 12 auf 4 Monate verkürzt. Dies erfolge unter wissenschaftlicher Anleitung der Blutkommission. So solle  auf der einen Seite Akzeptanz für die Neuerung geschaffen und die Qualitätssicherung für Blutprodukte entsprechend begleitet werden. Außerdem soll festgestellt werden, ob Adaptionen, Begleit- oder Unterstützungsmaßnahmen notwendig seien, um eine vollständige Angleichung zu ermöglichen.

Künftig soll das Risikoverhalten darüber entscheiden, wer Blut spenden darf. | Foto: Pixabay
  • Künftig soll das Risikoverhalten darüber entscheiden, wer Blut spenden darf.
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Studie zu sexuell übertragbaren Krankheiten

Eine nationale Studie zur Erhebung der epidemiologischen Lage betreffend sexuell übertragbaren Erkrankungen, aufbauend auf bereits bestehenden Kohortenstudien, soll zusätzliche Erkenntnisse für die Umsetzung der Gleichstellungsmaßnahmen bei der Blutspende liefern.

Als dritte Maßnahme wird das Gesundheitsministerium eine Gesundheitsfolgenabschätzung veranlassen, "mit dem Bestreben die Erhebung von Sexualrisikoverhalten zeitgemäß und nichtdiskriminierend zu gestalten".

"Die Möglichkeiten, die uns zur Qualitätssicherung von Blutprodukten mittlerweile zur Verfügung stehen, sollen so genutzt werden, dass niemand mehr aufgrund von sexueller Identität oder Orientierung diskriminiert wird," so Anschober.

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