Aggressionen abbauen
Konfliktforscherin: So entgehst du dem Weihnachtsstreit
Die Konfliktforscherin Ursula Gamauf-Eberhardt vom Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung hat gemeinsam mit Mediatorinnen anlässlich der Corona-Pandemie die ASPR helpline ins Leben gerufen, um Eltern und Pädagogen im Konfliktfall in Beratungsgesprächen zu unterstützen. Sie gibt Tipps, wie man mit Streit umgeht.
ÖSTERREICH. "Gerade in der Weihnachtszeit, aber auch im Lockdown, spüren viele Menschen Überforderung, Ängste und Frust. Damit diese nicht in Konflikt oder gar Gewalt münden, gibt es die helpline" so die Expertin im Gespräch mit den RegionalMedien Austria.
Gemeinsame Unternehmungen
Was hilft? "Oft hilft es zu versuchen, den Ärger offen anzusprechen und gemeinsam Lösungen zu suchen, und sehr konkret zu überlegen: Was würde uns jetzt guttun?" Auch den Alltag beiseite zu schieben und gemeinsam beispielsweise einen Spaziergang an der frischen Luft zu unternehmen, kann viel Spannung nehmen. Die Erfahrungen mit der helpline haben gezeigt, dass das anonyme Gespräch über eine akute Stresssituation mit jemandem, der zuhört und berät statt zu verurteilen, Menschen hilft, eine Ausnahmesituation zu meistern. "Der Blick von aus, ein Perspektivwechsel, das Aufzeigen von Optionen kann oft Wunder wirken", weiß die Expertin.
Auch reden hilft
Keiner gebe gerne zu, dass er überfordert ist. "Schon das Gefühl, dass jemand zuhört und umsetzbare Ratschläge gibt, kann wahnsinnig viel bewirken. Auch das Wissen darüber, dass man mit dem Problem nicht alleine ist, hilft", so Gamauf-Eberhardt. Und: "Jeder darf sich einmal hilflos fühlen - aber gemeinsam findet man immer einen Weg!" Geht es um körperliche Gewalt müsse man hingegen entsprechende Stellen kontaktieren.
Kontakte: aspr.ac.at; rataufdraht.at oder Tel. 147; telefonseelsorge.at oder Tel. 142; frauenhelplie.at; männernotruf.at
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