Gendermedizin
MeinMed-Webinar über Demenz bei Frauen und Männern
Warum Frauen häufiger an Demenz erkranken, welche Rolle dabei die Hormone spielen und warum 40 Prozent der Risikofaktoren vermeidbar sind, erläuterte Elisabeth Stögmann, Leiterin der Ambulanz für Demenzerkrankungen an der MedUni Wien, in ihrem MeinMed-Webinar. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Österreichischen Gesundheitskasse.
ÖSTERREICH. Rund 150.000 Österreicher leben mit der Diagnose Demenz. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, was hauptsächlich mit ihrer höheren Lebenserwartung zu tun hat. Aber auch neurobiologisch sind diese benachteiligt: Aktuelle Untersuchungen weisen darauf hin, dass sich bei Frauen schädliche Eiweißablagerungen im Gehirn häufiger bilden. Diese können Entzündungsprozesse und im höheren Lebensalter eine Demenzerkrankung auslösen. Je später Frauen in die Menopause kommen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung.
Frühe Diagnose ist wesentlich
Grundsätzlich lässt die kognitive Fähigkeit bei allen Menschen im Alter nach, hier besteht bei gesunden Menschen kein Unterschied zwischen Männern und Frauen. Ebenso geschlechterunabhängig ist es, dass eine frühe Diagnose den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann. „Sobald Veränderungen der Sprache, in der Orientierung oder der Gedächtnisleistung auffallen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden“, so die Expertin. Eine frühe Diagnose ermöglicht den zeitigen Einsatz von Medikamenten und ermöglicht eine rasche Anpassung des eigenen Lebensstils. Bewegung, die Reduktion von Übergewicht und gezielte kognitive Therapien können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Für die Therapie stehen seit rund 20 Jahren Medikamente zur Verfügung, die Demenzerkrankungen zwar nicht ursächlich behandeln, jedoch den Verlauf abschwächen oder verlangsamen können.
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