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Minister Rauch will Patientendaten bündeln
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) spricht sich für Vereinfachungen bei der Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung aus. Damit sollen die Daten jederzeit von der Bevölkerung eingesehen werden können. Das Ministerium soll im Zuge der Reform mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden.
ÖSTERREICH. Im Rahmen eines Besuchs in Finnland machte sich Rauch ein Bild davon, wie dort mit Patientendaten umgegangen wird. In Österreich wird das Röntgenbild im Krankenhaus oder die Diagnose Augenentzündung beim Arzt unterschiedlich erfasst und gespeichert. Einen Gesamtüberblick über die Gesundheitslage in Österreich zu bekommen sei deshalb sehr schwierig, sagt Gesundheitsminister im Ö1-Journal.
"Mein Problem ist, dass die Daten irgendwo gelagert sind und ich darum betteln muss, dass ich sie bekomme. Landeskrankenhäuser, Arztpraxen, Sozialversicherung - überall liegen irgendwo Daten und wenn es darum geht, Vorsorge besser zu machen, das Bewusstsein für Gesundheitsstärken, dann brauchen wir diese Daten um hinschauen zu können. Gibt es da auch regionalen Unterschied zum Beispiel oder bei welchen Krankheiten müssen wir besonders hinschauen?"
Dafür müssen Gesetze im Bereich Datenschutz und Datensicherheit geändert werden, kündigte Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky von der ÖVP an. Denn um diese Daten in anonymisierter Form verwenden und vergleichen zu können, müssen sie nach einheitlichen Regeln eingetragen werden.
Rauch rechnet mit Widerstand
Künftig soll die Datenverwaltung also zentral geregelt werden, damit dürfte die Umsetzung in Österreich ein Kraftakt werden. Die Länder zeigen sich selten erfreut Verantwortung abzugeben. Anders werde es aber nicht funktionieren, sagt Gesundheitsminister Rauch. Österreichs Gesundheitssystem sei aber zerfleddert und ausgefranst, es so weiterzuführen, sei nicht mehr zeitgemäß. Bis Ende des Jahres streben Rauch und Tursky einen ersten Fahrplan für die zukünftige Umsetzung der Digitalisierung an.
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