Meisten Opfer Senioren
35 Fußgänger starben 2021 auf unseren Straßen
35 Fußgänger sind im Jahr 2021 im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das waren noch nie so wenige. Doch den größten Anteil machten Seniorinnen und Senioren aus, zeigt eine VCÖ-Analyse. Jetzt werden verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem gefordert.
ÖSTERREICH. Die Zahl der Todesopfer war im Corona-Jahr 2021 um 16 niedriger als im Jahr 2020 und ist im Vergleich zum Jahr 2019 sogar um die Hälfte zurückgegangen. Die bisher niedrigste Anzahl an tödlichen Fußgängerunfällen gab es im Jahr 2018 mit 47 Todesopfern.
20 der 35 Fußgängerinnen und Fußgänger, die im Straßenverkehr ums Leben kamen, waren 70 Jahre oder älter. Diese Relationen waren in den letzten Jahren ähnlich. 2019 und 2020 kamen 120 Fußgängerinnen und Fußgänger bei Verkehrsunfällen ums Leben, 61 davon waren 70 Jahre oder älter. „Das Verkehrssystem nimmt auf ältere Menschen zu wenig Rücksicht. Zusätzlich muss unser Verkehrssystem auch fehlertoleranter werden. Ein Fehler darf nicht mit schwersten oder gar tödlichen Verletzungen bestraft werden. Es braucht mehr Maßnahmen, die die Mobilität für ältere Menschen und somit für alle sicherer machen,“ betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.
359 Verkehrstote im Jahr 2021 bedeuten die zweitniedrigste Opferzahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Innenministerium im Jahr 1950. Als Gründe werden unter anderem polizeiliche Schwerpunktaktionen (Drogen, Alkohol, Geschwindigkeit) angeführt.
— BMI (@BMI_OE) January 1, 2022
Mehr Maßnamen gefordert
Die Hälfte dieser tödlichen Unfälle wurden von Pkw verursacht, weitere sechs tödliche Fußgängerunfälle wurden von Lkw und Klein-Lkw verursacht. Der VCÖ schlägt unter anderem eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo im Ortsgebiet, übersichtliche Straßenübergänge, ausreichend breite und barrierefreie Gehsteige und Fußgänger-Ampeln mit längeren Grünphasen und kürzeren Rotphasen vor.
Außerhalb der Ortsgebiete mangelt es noch immer an sichere Gehwegen zwischen Siedlungen und dem nächsten Ortsgebiet, kritisiert der VCÖ. Selbst Bus-Haltestellen sind nicht immer über einen baulich getrennten Gehweg erreichbar. „Fußgängerinnen und Fußgänger wurden lange Zeit in der Infrastrukturpolitik in den Bundesländern vernachlässigt. Um auch in den Regionen die Versäumnisse der Vergangenheit rasch zu sanieren, ist eine Infrastrukturoffensive für sichere Gehwege nötig“, betont VCÖ-Expertin Mosshammer.
In diesem Bundesland starben die meisten Fußgänger
Am gefährlichsten waren 2021 Oberösterreichs Straßen. Hier verloren acht Fußgänger ihr Leben. Am zweithöchsten war die Opferzahl in Niederösterreich mit sieben, in Wien kamen sechs Fußgängerinnen und Fußgänger im Straßenverkehr ums Leben. Das Burgenland war das einzige Bundesland, das das Ziel „kein tödlicher Fußgängerunfall“ erreicht hat.
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