Kritik an Martin Kušej
Burgtheater sucht "teamorientierten" Direktor
Das Wiener Burgtheater, eine der renommiertesten Spielstätten im deutschsprachigen Raum, hat am Donnerstag die künstlerische Geschäftsführung ab 1. September 2024 ausgeschrieben. Der aktuelle Direktor Martin Kušej will sich für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren bewerben - kämpft jedoch mit Gegenwind.
ÖSTERREICH/WIEN. Das Wiener Burgtheater geht wieder einmal auf Personalsuche: Eine "teamorientierte Persönlichkeit mit Erfahrung in der Leitung eines Theaterunternehmens oder vergleichbaren Erfahrungen, die das Burgtheater zukunftsorientiert weiterentwickelt", ist ab 1. September 2024 erwünscht.
Eine neuerliche Ausschreibung des Direktorenposten ist laut Bundestheatergesetz notwendig – die Vertragsdauer liegt bei "bis zu fünf Jahren". Anforderungen an die neue Direktorin oder den neuen Direktor sind "agile Organisationsstrukturen sowie innovative Arbeitskulturen und Produktionsweisen". Bewerbungen (mit künstlerischem Konzept sowie Gehaltsvorstellungen) sind bis 17. Oktober möglich. Der aktuelle Burgtheaterdirektor Kušej hatte angekündigt, sich erneut bewerben zu wollen.
Kritik an jetzigem Direktor
Der 61-jährige Kärntner Kušej wurde im Juni 2017 zum Direktor am Burgtheater Wien bestellt. Ab der Spielzeit 2019/20 folgte er auf Karin Bergmann und trat sein neues Engagement an. Doch abseits der Bühne gab es viel Drama für Kušej: Er musste sich Vorwürfe gefallen lassen, zu wenig am Haus präsent zu sein und in der Corona-Zeit zu wenig Aktivitäten gesetzt zu haben. Insider zweifeln deshalb an einer Vertragsverlängerung für weitere fünf Jahre, doch der aktuelle Direktor und Regisseur gab sich schon bei der Spielplanpräsentation im Juni selbstbewusst: "Ich bin hier noch nicht fertig", so Kušej damals.
"Zukunftsorientierte" Weiterentwicklung
Die Burg-Ausschreibung richtet sich jedenfalls an eine "teamorientierte Persönlichkeit mit Erfahrung in der Leitung eines Theaterunternehmens oder vergleichbaren Erfahrungen, die das Burgtheater zukunftsorientiert weiterentwickelt". Auch beim Spielplan gibt es Vorgaben: So Soll dieser "Begegnungen mit der klassischen Weltliteratur und zeitgenössischer Literatur ermöglichen, für neueste Erscheinungsformen des Theaterlebens offen sein und gezielt kulturelle Produktionen österreichischen Ursprungs fördern".
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