Klimastreik am Freitag
Fridays For Future fordert Klimakatastrophengipfel
Unter dem Motto "Zukunft für alle – jetzt handeln!" ruft "Fridays For Future" (FFF) am Freitag zur weltweiten Klimademo auf. In Österreich ist der Protest mit dem Ziel, Druck auf die Politik auszuüben, damit diese auf die Wissenschaft hört und die Klimakrise bekämpft, in mehr als zehn Städten angekündigt. Von Bundeskanzler Karl Nehammer erwartet sich FFF die Einberufung eines "nationalen Klimakatastrophengipfels".
ÖSTERREICH. In Kärnten wüteten schwere Gewitter mit Starkregen und Stürmen, die Kirchtürme und Häuser in Mitleidenschaft zogen. Es kam zu Murenabgängen und Überflutungen. Bäume wurden entwurzelt, ganze Wälder lagen umgeworfen da - allein im Juli wurden in Tirol beeindruckende 600.000 Festmeter Schadholz registriert. Die verheerenden Unwetter legten Zuggleise lahm und brachten den Verkehr zum Stillstand. Das ist die Bilanz des heurigen Sommers. "Diese Unwetterereignisse sind an niemandem spurlos vorbeigenagen", so Klara König, Pressesprecherin von FFF bei einer Pressekonferenz am Dienstag.
Sie vermisse klare klimapolitische Antworten von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Ein führender Politiker müsse ihrer Ansicht nach alles dafür tun, um die Auswirkungen der Klimakrise abzumildern. Deshalb fordert König die Einberufung eines Klimatastrophengipfels, der die Bundesregierung und Landespolitiker einbindet. Ziel sei es, "eine Zeitenwende in der österreichischen Klimapolitik einläuten". Die klimapolitische To-Do-Liste sei am Explodieren.
Tausende Teilnehmer bei Klimastreik erwartet
Am Freitag ruft "Fridays For Future" in diesem Zusammenhang erneut zu einem internationalen Klimastreik für diesen Freitag auf. In Österreich wird mit "tausenden Teilnehmern" gerechnet, meint König. Insgesamt werden elf Demos stattfinden, der Schwerpunkt wird wieder in Wien erwartet. Start ist um 12.00 Uhr beim Bahnhof Wien-Mitte, die Abschlusskundgebung findet ab 16.00 Uhr am Heldenplatz statt.
2 Mrd. Euro an Schäden jedes Jahr
Klimaökonom Karl Steininger von der Uni Graz hob die ökonomischen Aspekte der Klimakrise hervor. Der äußerst warme März und der anschließende bitterkalte April sorgten für regionale Totalausfälle unter den Obstbauern. Hochwasser verursachten wiederum Schäden an sensiblen Infrastrukturen. "Vier der fünf Ereignisse mit den höchsten Schäden passierten weltweit seit 2021", so Steininger. Gleichzeitig treiben die von der Klimakrise ausgelösten steigenden Unwetter Leute in finanziellen Notlagen, weil die Hälfte meist nicht versichert sind, meint Steininger, der mit mehreren Versicherungen gesprochen hat. Global gesehen haben Naturkatastrophen in den letzten Jahren mindestens 100 Milliarden Euro an Schäden gekostet. "In Österreich sprechen wir von 2 Milliarden jedes Jahr", betonte der Wissenschafter. Bis 2030 könnte sich die Summe auf bis sieben Mrd. belaufen.
Einsatzkräfte spüren die durch die Klimakrise ausgelösten Katastrophe immer stärker. Laut Bernhard Steindl, einem Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, sorgen die steigenden Einsatzzahlen dafür, dass die Bevölkerung vor den immer stärker werdenden Katastrophen bald kaum mehr geschützt werden kann.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.