Buchungen wieder storniert
Hotelbranche fordert raschen Schutzschirm
Die Reisewarnung mehrerer Länder für Österreich und die dramatische Lage hat für die Hotellerie schlimme Auswirkungen. So erwarten die Mitgliedsbetriebe der Hoteliervereinigung (ÖHV), dass 51 Prozent des Buchungsvolumens bis Anfang Jänner von Stornos betroffen sein wird. "Der Beihilferahmen muss jetzt verlängert, die Beihilfeobergrenzen deutlich erhöht werden. Man kann nicht alles immer zu spät machen", so ÖHV-Vizepräsident Walter Veit.
ÖSTERREICH. Die durchschnittliche Zimmerauslastung lag im November bei 38 Prozent, im Dezember erwarten die 378 befragten Betriebe im Schnitt 40 Prozent. An den Weihnachtsfeiertagen soll sie bei 57 Prozent liegen. Die größten Einbrüche habe es in Oberösterreich mit 62 Prozent gegeben, Vorarlberg, Tirol und Salzburg hätten derzeit Rückgänge um knapp die Hälfte. Damit sinke die erwartete Auslastung für Dezember auf knapp 40 Prozent. Ebenso leide die Stadthotellerie weiter, diese lande derzeit nur bei einer Auslastung von 30 bis 40 Prozent.
"Politik hat weggesehen"
"Gesundheit geht vor, da gibt es gar keine Zweifel. Das heißt aber nicht, dass man die desaströsen wirtschaftlichen Folgen eines Lockdowns einfach ausblenden kann", sagte Veit zur APA. "Wir haben schon vor Wochen einen Schutzschirm gefordert. Und jetzt stehen wir genauso unvorbereitet da wie im Vorjahr. Unsere dringende Forderung, Maßnahmen zur Abfederung der Einnahmenausfälle in der Schublade zu haben, wurden ebenso ignoriert wie die Prognosen der Epidemiologen." Schon vor Wochen habe die Hotellerie Vorbereitungen für den "Worst Case" gefordert, diese seien aber von der Politik ignoriert worden. "Das war absehbar. Man hat weggesehen", sagte Veit.
Ruf nach Schutzschirm
In Anbetracht des nahenden vierten Lockdowns fordert der ÖHV erneut rasche Beihilfen für die Branche und übt harsche Kritik an den späten politischen Entscheidungen. "Die Unternehmen brauchen Entschädigungen für Fehlentscheidungen und Falschaussagen der Politik", hieß es in der Aussendung am Donnerstagnachmittag. Es sei eine Wintersaison versprochen worden, nun stehe man vor Stornierungen und massiven Buchungseinbrüchen.
Es brauche nun einen Schutzschirm, um die Einnahmenausfälle zu kompensieren sowie einen 100-prozentigen Kurzarbeitsersatz ab dem ersten Tag des Lockdowns "für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die keine Schuld trifft an diesem Lockdown."
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