Heißester Monat seit Messbeginn
Im Juli war es so heiß wie nie zuvor

Der vergangene Juli war weltweit der wärmste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. | Foto: Symbolfoto geralt/pixabay
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Weltweit war es seit Messbeginn noch nie so heiß wie im heurigen Juli. Das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus verzeichnete sowohl an Land als auch in den Ozeanen Rekordwerte. Indes werden die Auswirkungen der Erderhitzung immer drastischer.

ÖSTERREICH. In Österreich landete der Juli 2023 auf Platz 9 der wärmsten Juli-Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Allerdings: Weltweit war es der heißeste Monat, der je gemessen wurde. Die globale Durchschnittstemperatur lag bei 16,95 Grad und damit 0,33 Grad höher als im bisherigen Rekordmonat (Juli 2019) und schätzungsweise 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900), wie Copernicus am Dienstag mitteilte.

Der weltweit bisher heißeste Tag war den Daten zufolge der 6. Juli 2023 mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,08 Grad. Auch die Meerestemperatur lag so hoch wie nie zuvor erfasst. Weltweit lag sie demnach 0,51 Grad Celsius über dem Durchschnitt zwischen 1991 und 2020. Im Nordatlantik habe sie sogar 1,05 Grad Celsius über den durchschnittlichen Juli-Werten gelegen.

Die Grafik zeigt die mittlere Julitemperatur der Jahre 1940 bis 2023. | Foto: C3S/ECMWF
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"Schwerwiegende Folgen"

Von den Problemen, die damit einhergehen, zeugen u.a. Hitzewellen und andere Unwetterkatastrophen. "Diese Rekorde haben schwerwiegende Folgen für die Menschen und den Planeten, der immer häufigeren und intensiveren Extremereignissen ausgesetzt ist", warnte auch Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess. Daran zeige sich "die Dringlichkeit ehrgeiziger Anstrengungen zur Verringerung der globalen Treibhausgasemissionen, die der Hauptgrund für diese Rekorde sind". 

Die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf schließt inzwischen nicht aus, dass das Gesamtjahr 2023 heißer wird als das bisherige Rekordjahr 2016. Da lag die Durchschnittstemperatur 1,3 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Seit der Zeit schreitet die Erderwärmung durch den menschengemachten Klimawandel voran und hat sich seit den 1980er-Jahren stark beschleunigt.

Warme Ozeane

Nicht nur die Lufttemperatur weist auf die globale Erhitzung hin, auch die Oberfläche der Meere war viel wärmer als sonst. Die neuen Höchstwerte kamen zustande, nachdem es bereits ab April in den Meeren ungewöhnlich warm geworden war. Folglich kam es zu marinen Hitzewellen – im Mittelmeer, in der Karibik und im Bereich südlich von Grönland.

Das Eis der Meere wiederum war auf einem Minimalwert: In der Antarktis lag die Ausdehnung des Meereises im Juli um 15 Prozent unter dem Monatsdurchschnitt – die niedrigste Ausdehnung im Juli seit Beginn der Satellitenbeobachtungen. In der Arktis lag der Wert insgesamt etwas unter dem Durchschnitt und war damit wenigstens weit vom Rekordminimum im Juli 2020 entfernt. In einer Region gab es sogar überdurchschnittlich viel Meereis, nämlich nördlich der nordsibirischen Küste.

Die Oberflächentemperaturen der Meere im weltweiten Durchschnitt pro Monat, verglichen mit dem bisher besonders warmen Jahr 2016 und den Durchschnittswerten der vergangenen Jahrzehnte. | Foto: C3S/ECMWF
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Auswirkungen deutlich spürbar

Die Folgen des Klimawandels sind weltweit spürbar und werden von Jahr zu Jahr drastischer: Hitzewellen, Dürren, Waldbrände, Unwetter und Überschwemmungen zählen ebenso zu den Auswirkungen wie das Schmelzen von Gletschern, Wasserknappheit, steigende Meeresspiegel und Artensterben. 

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