Vor allem Berufsschulen
Künstliche Intelligenz an Schulen ist weit verbreitet

- Das Ergebnis einer österreichweiten Befragung an Schulen ergab: 56 Prozent der Lehrkräfte nutzen bereits Künstliche Intelligenz (KI) im Unterricht. Die Verwendung von digitalen Medien ist aber vor allem in einem Schultyp sehr weitverbreitet.
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Das Ergebnis einer österreichweiten Befragung an Schulen ergab: 56 Prozent der Lehrkräfte nutzen bereits Künstliche Intelligenz (KI) im Unterricht. Die Verwendung von digitalen Medien ist aber vor allem in einem Schultyp sehr weitverbreitet.
ÖSTERREICH. Die Zeit des analogen Unterrichts ist wohl vorbei: Wie eine großangelegte Studie des österreichischen Bundesverlags (öbv) in Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität Linz zeigt, ist die Nutzung von digitalen Medien längst Standard an den heimischen Schulen. Dabei gilt das nicht nur für die Kids, sondern auch in hohem Maße für die Lehrkräfte, die auch in der Mehrheit bereits auf die künstliche Intelligenz (KI) zurückgreifen.
Ganze 87 Prozent der Lehrkräfte setzen demnach digitale Geräte und Angebote ein. Jedoch: der Anteil digital-gestützten Unterrichts bleibt gering. Knapp die Hälfte der Lehrkräfte (49 Prozent) verwendet nur in weniger als 20 Prozent der Unterrichtszeit digitale Medien; nur knapp ein Viertel (24 Prozent) setzt sie in mehr als 40 Prozent der Zeit ein, so die Ergebnisse der Studie. 66 Prozent gaben an, Lern-Apps im Unterricht zu verwenden, insbesondere in Volksschule, Mittelschule und Sonderschule (hier sogar über 80 Prozent).
Die Ergebnisse variieren deutlich nach Schulform: Während in Volksschulen (VS) mehr als 60 Prozent der Lehrkräfte digitale Medien nur "selten" einsetzen, werden diese in Mittelschulen (MS), allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und insbesondere berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) sowie Berufsschulen (BS) deutlich häufiger verwendet.
Berufsschulen nutzen besonders häufig KI
Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte (56 Prozent) nutzt bereits KI im Schulalltag, hier vor allem in der Unterrichtsvorbereitung. Auch hier ist die Nutzung an BMHS und BS besonders hoch, so die Studie. Ein Drittel der Lehrkräfte an weiterführenden Schulen ermutigt die Schülerinnen und Schüler nach eigenen Angaben auch aktiv, KI zu nutzen.

- Das Ergebnis einer österreichweiten Befragung an Schulen ergab: 56 Prozent der Lehrkräfte nutzen bereits Künstliche Intelligenz (KI) im Unterricht. Die Verwendung von digitalen Medien ist aber vor allem in einem Schultyp sehr weitverbreitet.
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Christoph Helm, Leiter der Abteilung für Bildungsforschung an der Linz School of Education (JKU) erklärt:
„KI ist inzwischen an Schulen weit verbreitet, die aktive Ablehnung unter Lehrkräften ist recht gering. Dass trotzdem viele Lehrkräfte keine KI-Tools verwenden, liegt wohl einerseits daran, dass häufig auf etablierte Lernmaterialien und Arbeitsweisen zurückgegriffen wird. Andererseits ist das didaktische Potential von KI-Tools noch nicht umfassend bekannt. Auch der Zugang zu KI-Tools sowie didaktische Konzepte für den Einsatz von KI im Unterricht müssen noch ausgebaut werden.“
Die meisten Digital-Skeptiker in der AHS
40 Prozent der Lehrkräfte schätzen den pädagogischen Nutzen digitaler Medien neutral ein. 32 Prozent halten sie für eher oder sehr hilfreich, 18 Prozent für (eher) nicht hilfreich. Erstaunlich: In der AHS gibt es mit 20 Prozent die meisten Digital-Skeptiker. In der Sonderschule sehen mit 75 Prozent die meisten Lehrkräfte digitale Medien als hilfreich an, "wohl wegen deren Potenzial zur Differenzierung und individuellen Förderung", so die Autorinnen und Autoren der Studie.
Die meisten Lehrkräfte (84 Prozent) fühlen sich laut Studie kompetent, digital-gestützt zu unterrichten. Laptops sind dabei generell verbreiteter als Tablets. Allerdings vermissen 87 Prozent der Lehrkräfte Ausstattung bzw. Unterstützung, um gut digital-gestützt unterrichten zu können.
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