Magnitude 4.4
Nächtliches Erdbeben in weiten Teilen Ostösterreichs
In der vergangenen Nacht auf Donnerstag ereignete sich um 02:59 Uhr im Raum Gloggnitz (NÖ) ein Erdbeben der Magnitude 4.4. Die Erschütterungen waren in weiten Teilen Ostösterreichs und unseren Nachbarländern spürbar und rissen zahlreiche Menschen aus dem Schlaf. Auch in den kommenden Tagen muss mit hoher Nachbebenaktivität gerechnet werden.
ÖSTERREICH. Bereits in den vergangenen Jahren kristallisierte sich Gloggnitz als einer der seismisch aktivsten Orte Österreichs "mit zahlreichen spürbaren Beben teils um Magnitude 4 sowie zahlreicher Schwärme kleinerer Erdbeben" heraus, hält die deutsche Webseite "erdbebennews.de" fest. Auch in der vergangenen Nacht wurde die Ortschaft an der Mur-Mürztal-Störung, eine tektonosche Bruchzone in den nordöstlichen Alpen, nach Auswertungen der "Geosphere Austria" zum Epizentrum eines Erdbebens mit der Magnitude 4.4.
Vereinzelte Schäden im Epizentrum
Besonders im Bereich des Epizentrums war das nächtliche Beben stark zu spüren, wobei es "bei dieser Magnitude vereinzelt zu leichten Schäden kommen" kann, wie Anna Smith, Seismologin der Gesopshere Austria, erklärt. So berichtet etwa auch Cathrin Jelinek aus Spital am Semmering gegenüber MeinBezirk.at davon, dass sie aufgrund des Bebens sofort wach geworden sei und auch ihre Katzen aus dem Zimmer gerannt seien. "Im Vorraum bei uns im Haus ist auf einer Länge von zwei Metern der ganze Putz aufgeplatzt, in der Küche ist ein großer Sprung zu sehen", erklärte sie weiters.
Ein weiterer Zeuge berichtete "Erdbebennews", dass die Erschütterung gefühlt zwei bis drei Sekunden angedauert hat, wobei ein starkes Rütteln zu spüren war. Das Haus, das 1904 erbaut worden war, soll gequietscht und geächzt haben, wobei die alten Tramböden die Akustik deutlich verstärkt haben. Glücklicherweise seien jedoch keine Schäden entstanden.
Auch in Wien, Graz oder Linz spürbar
Die Erschütterungen waren allerdings nicht nur im Epizentrum, sondern in der gesamten Osthälfte des Landes zu spüren. So etwa auch in der Bundeshauptstadt Wien, Linz oder Graz. In den sozialen Netzwerken häuften sich in weiterer Folge Berichte über die Auswirkungen des Erdbebens: "Wir wurden aus dem Schlaf gerissen. Haben es stark gespürt, lautes grollen und schwanken", schrieb etwa eine Frau aus Aspang-Markt (NÖ). Eine Österreicherin aus Hernstein (NÖ) erklärte, dass es "ziemlich gerumpelt" habe und einige Gegenstände umgefallen seien. Bereist eine Viertelstunde vor dem Beben seien ihre Hunde sehr unruhig geworden.
Aber nicht nur Nutzerinnen und Nutzer aus Niederösterreich, sondern etwa auch aus Wiesen (Bgld.), Hartberg (Stmk.), Ried (OÖ) oder Wien berichteten auf der Facebook-Seite der Geosphere von ihren Erfahrungen mit dem nächtlichen Erdbeben.
Erschütterungen auch in Nachbarländern
Das Beben mit Ursprung in Gloggnitz soll zudem auch in Teilen der österreichischen Nachbarländer spürbar gewesen sein. Besonders die Slowakei, Ungarn und Slowenien seien davon betroffen gewesen, wie "Erdbebennews" festhält. Vereinzelt könnte es auch im Süden Tschechiens verspürt worden sein, möglicherweise auch lokal in Niederbayern. Frühere Erdbeben in der Region zeigten relativ weitreichende Auswirkungen Richtung Niederbayern", heißt es weiters. Nach Berechnungen sollen insgesamt 7,5 Millionen Menschen von dem Beben betroffen gewesen seien.
Nachbeben auch in kommenden Tagen möglich
Neben kleineren strukturellen Schäden an einzelnen Gebäuden können auch kleinere Steinschläge und Lawinen aufgrund des Erdbebens nicht ausgeschlossen werden. Zudem warnt "Erdbebennews" davor, dass in den kommenden Tagen mit "hoher Nachbebenaktivität" gerechnet werden muss. Die Gesosphere berichtet, dass sich ein erstes Nachbeben bereits um 04:03 Uhr in Gloggnitz ereignete. Dieses war mit einer Magnitude von 1.3 aber bereits deutlich weniger spürbar.
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