1,1 Milliarden Euro
Österreicher spendeten 2022 so viel wie noch nie

Trotz der hohen Inflation spendeten die Österreicherinnen und Österreicher im vergangenen Jahr so viel wie noch nie zuvor: Insgesamt 1,1 Milliarden Euro konnten für den guten Zweck generiert werden. Ausschlaggebend für diese Rekordsumme war vor allem die immense Spendenbereitschaft für die Ukraine-Hilfe.  | Foto: pixabay.com
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Trotz der hohen Inflation spendeten die Österreicherinnen und Österreicher im vergangenen Jahr so viel wie noch nie zuvor: Insgesamt 1,1 Milliarden Euro konnten für den guten Zweck generiert werden. Ausschlaggebend für diese Rekordsumme war vor allem die immense Spendenbereitschaft für die Ukraine-Hilfe. Besonders der Süden des Landes zeigte sich zuletzt spendabel. Laut erster Prognose für das Jahr 2023 zeichnet sich bei der österreichischen Großzügigkeit allerdings wieder ein leichter Rückgang ab.

ÖSTERREICH. Die Ergebnisse des Spendenberichts 2023 haben auch den Fundraising Verband Austria deutlich überrascht. Trotz der Teuerung stieg die Großzügigkeit der Österreicherinnen und Österreicher innerhalb eines Jahres um 26 Prozent an. So wurden mit 1,1 Milliarden Euro die Erwartungen des Verbands um 200 Millionen Euro übertroffen. Dieser Umstand lässt sich laut Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verband Austria, auf den Krieg in der Ukraine zurückführen: "Das Ausmaß der Hilfsbereitschaft gegenüber den Millionen an betroffenen Menschen des Ukraine-Krieges hat alle Erwartungen übertroffen. 150 bis 200 Millionen Euro wurden allein für die Ukraine-Hilfe gegeben – der entscheidende Faktor für den größten hiesigen Spendenzuwachs aller Zeiten."

Vor allem für die Hilfe in der Ukraine öffneten die Österreicherinnen und Österreicher ihre Geldbörsen.  | Foto: Peter Druk Xinhua / Eyevine / picturedesk.com
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Mittelstand spendet am meisten

Wie aus der Analyse hervorgeht, stammte der Löwenanteil der Spendengelder aus Privathaushalten. "Unglaubliche 920 Millionen Euro" kamen demnach von Privatpersonen (84 Prozent), wohingegen je acht Prozent von Unternehmen und gemeinnützig aktiven Stiftungen stammten. Unter den Einkommensschichten bilde laut dem Fundraising Verband der Mittelstand "die Hauptschlagader des Gebens in Österreich": 96 Prozent aller Spenden resultierten demnach aus Beträgen unter 600 Euro, während Spenden über 1.000 Euro in Summe nur zwei Prozent ausmachten. 

71 Prozent der Bevölkerung beteiligten sich am Spenden

Österreichweit beteiligen sich nach eigenen Angaben aktuell 71 Prozent (plus vier Prozent) der Bevölkerung mit durchschnittlich 123 Euro aktiv am Spenden. Während in den vergangenen Jahren noch Vorarlberg, Tirol und Salzburg zu den Top-Spendern zählten, wiesen 2022 Kärnten und die Steiermark mit 148 Euro die durchschnittlich höchsten Spendenbeträge auf. In Wien wurden 110 Euro gespendet, in Oberösterreich lag der Betrag bei 109 Euro. Bei der Beteiligung am Spenden konnten Niederösterreich und das Burgenland hingegen ihre führende Stellung ausbauen: 80 Prozent der Menschen in diesen beiden Bundesländern spendeten.

Spendest du heuer in der Weihnachtszeit?

Neben der humanitären Hilfe für die Ukraine blieben die Kinderhilfe und der Tierschutz für je 30 Prozent der Spendenden die beliebtesten Themen. Bei der Verteilung der Spendengelder zeigte sich hingegen ein anderes Bild: Im Vorjahr verteilte sich das Aufkommen zu 30 Prozent auf soziale Hilfsprojekte, zu 26 Prozent auf die Internationale Hilfe, zu 15 Prozent auf Wissenschaft und Forschung, zu neun Prozent auf Kinderhilfe, zu acht Prozent auf Tier- und Umweltschutz und zu zwölf Prozent auf andere Spendenziele. 

Spendenbereitschaft lässt wohl nach

Prognosen zufolge lässt die Spendenbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher nach dem Rekordergebnis im vergangenen Jahr aber bereits nach. Die im Spendenbericht ausgewerteten Zahlen und Daten aus dem ersten Halbjahr 2023 verdeutlichen den Trend einer leicht rückläufigen Spendenbereitschaft gegenüber dem Rekordjahr 2022. "Die Teuerung ist spätestens heuer in der Mitte der Gesellschaft angekommen und hat viele Menschen zu Einschränkungen bei ihrem Spendenengagement bewegt", weiß Ruth Williams, Philanthropie-Expertin und designierte Geschäftsführerin des Fundraising Verband Austria ab 2024. 

Neben der humanitären Hilfe für die Ukraine blieben die Kinderhilfe und der Tierschutz für je 30 Prozent der Spendenden die beliebtesten Themen. | Foto: Symbolfoto/Pixabay
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In seiner Prognose geht der Fundraising Verband Austria für 2023 von einem Rückgang von neun Prozent und einem Aufkommen von rund eine Milliarde Euro aus. Damit liegt man jedoch immer noch deutlich über den vorangegangenen Jahren. Entscheidend für den Ausgang des Spendenjahres sei besonders die Vorweihnachtszeit, in der im Schnitt bis zu 30 Prozent des jährlichen Aufkommens eingehen. "Für die Nothilfe in der Ukraine, aber auch für alle anderen wichtigen Hilfsprojekte, von der Unterstützung obdachloser Menschen in Österreich bis hin zum Umweltschutz, wird jeder Spendeneuro weiterhin dringend gebraucht. Lassen Sie daher in der Weihnachtszeit Ihr Herz sprechen und helfen Sie", appellierte Williams.

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