Dokustelle Österreich
Rassismus gegen Muslime im Oktober stark gestiegen

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel verzeichnete die Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus einen Anstieg der Meldungen von rassistischen Vorfällen gegenüber Musliminnen und Muslimen in Österreich. So seien alleine im Oktober mehr Fälle verzeichnet worden als insgesamt im bisherigen Jahr 2023. | Foto: Symbolfoto/Artur Aldyrkhanov/Unsplash
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  • Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel verzeichnete die Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus einen Anstieg der Meldungen von rassistischen Vorfällen gegenüber Musliminnen und Muslimen in Österreich. So seien alleine im Oktober mehr Fälle verzeichnet worden als insgesamt im bisherigen Jahr 2023.
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Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel verzeichnete die Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus einen Anstieg der Meldungen von rassistischen Vorfällen gegenüber Musliminnen und Muslimen in Österreich. So seien alleine im Oktober mehr Fälle verzeichnet worden als insgesamt im bisherigen Jahr 2023. Die Dokustelle Österreich appelliert daher an Politik und Gesellschaft, die muslimische Gemeinschaft besser zu schützen und sich gegen Diskriminierung einzusetzen.

ÖSTERREICH. Der rasante Anstieg an islamfeindlichen Übergriffen in den vergangenen Wochen spiegle "besorgniserregende Tendenzen sowie Lebensrealitäten von Musliminnen und Muslimen in Österreicher wider", erklärte die Dokustelle in einer Aussendung. So seien zuletzt vermehrt Meldungen zu Beschmierungen und Verunstaltungen von Wohnanlagen und muslimischen Einrichtungen, unter anderem mit dem Aufruf zur Ermordung von Musliminnen und Muslimen, aus dem öffentlichen Raum gemeldet wurden.

Unterschiedlichste Arten von Rassismus 

"Weiters verzeichnet die Dokustelle Österreich Meldungen von verbalen wie nonverbalen Übergriffen. Besonders häufig ereignen sich Angriffe auf sichtbare Musliminnen, zum Beispiel indem sie aufgefordert werden, 'dorthin zurückzukehren, wo sie hergekommen seien'", wie es in der Aussendung heißt. 

Bemerkst du ebenfalls einen Trend zu Rassismus gegen Musliminnen und Muslime?

Im Bildungsbereich gebe es etwa Berichte darüber, dass Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern unter Druck gesetzt werden, sich zu politischen Ereignissen auf bestimmte Art und Weise zu positionieren. "Repression zeigt sich durch einschüchternde Äußerungen von Politikerinnen und Politiker und verstärkte behördliche Kontrollen von muslimischen Einrichtungen. Zudem gehen bei der Dokustelle Österreich Fälle von Silencing von Personen des öffentlichen Lebens ein, die sich mit Betroffenen solidarisieren", führte die Dokustelle weiter aus. 

"Muslime werden mit Terror gleichgesetzt"

Wie die Organisation zudem anmerkte, habe es auch in der Medienberichterstattung zuletzt Fälle gegeben, "in welchen Generalverdächtigungen gegenüber Musliminnen und Muslimen normalisiert werden". Ein besonderer Anstieg von rassistischen Vorfällen sei im Social Media Bereich erkennbar, wo speziell durch Online-Kommentare Musliminnen und Muslime "mit Gewaltbereitschaft und Terror" gleichgesetzt werden. Die Dokustelle erklärt hierzu:

"Muslime werden dehumanisiert, Tiervergleichen ausgesetzt, die ihre Menschenwürde verletzen sowie als 'mordbereit' dargestellt. Der Islam und damit Musliminnen und Muslime werden als 'von Natur aus unfähig zur Friedfertigkeit' bezeichnet."

Seit dem Ausbruch des Krieges im Nahen Osten mehrten sich die Meldungen von islamfeindlichen und antimuslimischer Übergriffe.  | Foto: Shutterstock
  • Seit dem Ausbruch des Krieges im Nahen Osten mehrten sich die Meldungen von islamfeindlichen und antimuslimischer Übergriffe.
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 Appell an Politik und Zivilgesellschaft

Aufgrund des Anstiegs islamfeindlicher und rassistischer Vorfälle betonte die Organisation, dass es aktuell besonders wichtig sei, dass Politikerinnen und Politiker Verantwortung übernehmen. "Um allen Menschen in Österreich Halt zu bieten, braucht es ein Absehen von der Reproduktion von Diskriminierung, eine Vorbildhaltung in Bezug auf den Abbau von Spaltung sowie eine gerechte Verteilung von Ressourcen. Es ist sicherzugehen, dass Communities nicht mit Angst, Sorgen und diskriminierenden Narrativen allein gelassen werden", so die Dokustelle Österreich.

Zudem appelliere man "an zivilgesellschaftliche Organisationen, Personen des öffentlichen Lebens und alle Individuen dieser Gesellschaft", sich gegen sämtliche Formen von Diskriminierung sowie Spaltung einzusetzen.

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