"Fridays for Future"
Tausende bei Klimademos in ganz Österreich
Diese Woche rief die "Fridays for Future"-Bewegung wieder zu weltweiten Klimastreiks auf. Auch in mehreren österreichischen Städten folgten tausende, vor allem junge Menschen diesem Ruf und gingen am Freitag fürs Klima auf die Straße.
ÖSTERREICH. Seit über zwei Jahren gibt es in Österreich kein neues Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Zielen. Die Einhaltung des Pariser Klimaschutz-Abkommens scheint in weiter Ferne. Die "Fridays for Future-Bewegung" fordert von der Politik einen raschen Kurswechsel hin zu einem aktiven Klimaschutz. Dafür gingen am Freitag weltweit wieder zig-tausende Menschen auf die Straßen – auch in österreichischen wurde vielerorts demonstriert.
25.000 Teilnehmende in Wien
Laut Veranstaltern haben sich am Freitag in Wien rund 25.000 Teilnehmende bei der Klima-Demo von "Fridays For Future" versammelt. Das wären doppelt so viele wie bei der letzten Demo im September vergangenen Jahres. Anwesend waren auch viele Schülerinnen und Schüler, da der Streik als schulbezogene Veranstaltung galt. Heißt: Wenn man mit der Klasse teilnimmt, gilt man als entschuldigt. Protestiert wurde nicht nur in einem Demozug über den Ring, sondern auch vor den Zentralen der ÖVP und Grünen sowie vor dem Bundeskanzleramt.
Viele Schulklassen auch in Graz
Auch in Graz sind am Freitagvormittag mehr als 1.000 Menschen auf die Straße gegangen, um für den Schutz des Klimas zu protestieren. "Ich bin heute dabei, weil zwar jetzt schon seit Jahren nichts passiert ist, aber das noch lange kein Grund ist, aufzugeben", erzählte eine Aktivistin, warum es ihr wichtig ist, "weiterzuschreien, auch wenn keiner mitschreit." Die steirische Bildungsdirektion hat den Streik in Graz ebenfalls zur schulbezogenen Veranstaltung erklärt. Dieser Freistellung folgend waren auch hier unzählige Schulklassen geschlossen beim Demonstrationszug im Zentrum dabei.
Bundespolitik in Klagenfurt
In Klagenfurt bekamen die Demonstrationsteilnehmenden Unterstützung von Vertreterinnen und Vertretern der Landes- und Bundespolitik, etwa von Umweltministerin Leonore Gewessler, Gesundheitsminister Johannes Rauch sowie Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Im Mittelpunkt standen allerdings die Klimaaktivistinnen und -aktivisten. Ein Sprecher der Bewegung forderte die Kärntner Landespolitik dazu auf: "Setzen Sie sich mit Wissenschaftlern und engagierten Klimaschützern einen Tag lang zusammen und versuchen Sie gemeinsam, verbindliche Klimaschutz-Ziele für Kärnten zu finden."
Rund 1.000 Demonstrierende in Linz
In Linz skandierten die rund 1.000 Demonstrierenden: "Wir sind hier, wir sind laut – weil man uns die Zukunft klaut." Sie zogen vom Hauptbahnhof, durch die Innenstadt zum Landhaus. Schon im Vorfeld übten die jungen Aktivistinnen und Aktivisten scharfe Kritik an der schwarz-blauen Landesregierung und der im Jänner veröffentlichten Klima- und Energiestrategie.
Protestkundgebung in Innsbruck
In Innsbruck fanden sich rund 1.100 Demonstrantinnen und Demonstranten zur Protestkundgebung vor der Hauptuniversität am Innrain ein. Im Anschluss ging es über den Südring und durch den Stadtteil Wilten bis zum Landhaus, wo die Politik zum Handeln aufgefordert wurde.
Streiks in vier weiteren Städten
Neben Wien, Graz, Linz, Innsbruck und Klagenfurt gingen die Menschen in vier weiteren österreichischen Städten auf die Straße. Gestreikt wurde auch in Salzburg, Bregenz, Kufstein und Mistelbach.
"Seit Jahrzehnten wird Klimaschutz von einigen Wenigen systematisch verhindert, verwässert oder verzögert - zum Schaden von uns allen. […] Die aktuelle türkis-grüne Regierung hat schlicht versagt. Seit mehr als zwei Jahren fehlt ein starkes Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Zielen. Trotz Energiekrise und Teuerung gibt es immer noch kein Gesetz zum Ausstieg aus Gasheizungen. Die ÖVP macht lieber Politik für die Wirtschaftskammer statt für die Allgemeinheit und die Grünen akzeptieren das. Wir fordern, dass die Gesetze jetzt beschlossen werden, denn morgen ist es zu spät!" Fridays for Future Österreich
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