Entwarnung für die nächsten Tage
Überflutungen in vielen Bundesländern

In den vergangenen Stunden kam es über ganz Österreich hinweg zu starken Regenschauern. Hangrutsche, Überschwemmungen und sogar ein Murenabgang, der einen Zug entgleisen ließ, waren die Folge.  | Foto: Shutterstock
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  • In den vergangenen Stunden kam es über ganz Österreich hinweg zu starken Regenschauern. Hangrutsche, Überschwemmungen und sogar ein Murenabgang, der einen Zug entgleisen ließ, waren die Folge.
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In den vergangenen Tagen kam es über ganz Österreich hinweg zu starken Regenschauern. Hangrutsche, Überschwemmungen und sogar ein Murenabgang, der einen Zug entgleisen ließ, waren die Folge. Die Einsatzkräfte in den Bundesländern hatten alle Hände voll zu tun. In der Nacht auf Donnerstag soll sich die Lage aber entspannen und Überschwemmungen bis zum Wochenende nur noch die Ausnahme sein. 

ÖSTERREICH. Nachdem der Winter ungewöhnlich warm und trocken war, wartete der Frühling bisher mit kühlen Temperaturen auf und sparte nicht mit Regenfällen. Mit Stand 16. Mai gab es in ganz Österreich bereits rund 30 Prozent mehr Niederschlag als jeweils im gleichen Zeitraum in den Jahren 1961–1990. Natur und Landwirtschaft konnten zwar erstmals aufatmen, allerdings zeigten die Ereignisse der vergangen Tage auch die negativen Folgen von heftigen Regenschauern. 

Zug entgleist wegen Murenabgang

In der Nacht auf Mittwoch, dem 17. Mai, ist ein Cityjet der ÖBB in der Steiermark zwischen Ehrenhausen und Spielfeld entgleist. Aufgrund des Unwetters war eine Mure abgegangen, die den Gleiskörper nach dem Bahnhof Ehrenhausen auf Höhe Trausnermühle verlegt hatte und den Cityjet entgleisen ließ. Das Rote Kreuz war mit einem Kommandofahrzeug, einem Notarzteinsatzfahrzeug und mehreren Rettungswägen im Einsatz.

In der Nacht auf Mittwoch ist ein Cityjet der ÖBB zwischen Ehrenhausen und Spielfeld entgleist. | Foto: RMA
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Bereits am Dienstagnachmittag musste eine Bahnstrecke in Tirol gesperrt werden. Aufgrund der Regenfälle rutschten Teile eines Hanges auf Gleise zwischen Roppen und Imst-Pitztal. In Kärnten im Bezirk Wolfsberg musste zudem eine Gemeindestraße gesperrt werden. Zuvor war es zu einem Hangrutsch gekommen, der die Straße teilweise blockierte.

Pflegeheim in Gamlitz evakuiert

Am Dienstag forderte eine Hangrutschung in der Marktgemeinde Gamlitz in der Steiermark die Freiwillige Feuerwehr. Geröll und Steine lockerten sich in unmittelbarer Nähe zu einem Pflegeheim. Der rutschende Hang beschädigte nicht nur die Mauer des Heims, die Massen drückten auch Balkontüren ein und drangen in die Zimmer der Bewohnerinnen und Bewohner vor.

"In drei Zimmern wurden Geröll und Steine vorgefunden. Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner. Aber um auf Nummer sicher zu gehen, wurden rund 30 Leute evakuiert", so Bürgermeister Fritz Partl.

Geröll und Steine landeten aufgrund eines Hangrutsches in einem Pflegeheim. | Foto: FF
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Schiff knallt gegen Brigittenauer Brücke

In Wien hat es bereits zur Monatsmitte so viel geregnet wie normalerweise im gesamten Mai. Zudem musste die Bundeshauptstadt erstmals seit 2021 eine Hochwasserwarnung aussprechen. Dennoch löste sich am Mittwoch aufgrund des hohen Wasserstands in der Donau ein Schiff, genauer gesagt, ein Schubverband an der Brigittenauer Brücke. Das Schiff war vorübergehend manövrierunfähig und knallte gegen die Brücke. 

Der Schubverband musste anschließend von einem weiteren Schiff abgeschleppt werden. Nun werde überprüft, ob die Brücke während des Vorfalls beschädigt wurde. 

Steinbruch musste trockengelegt werden

Ein Großaufgebot an Feuerwehren stand bereits am Montag in der steirischen Gemeinde Oberhaag im Einsatz, nachdem der dortige Steinbruch nahezu im Wasser versunken war. Das Betriebsgelände stand über einen Meter unter Wasser. Mehrere Millionen Liter mussten die Freiwilligen Feuerwehren und Spezialfirmen aus dem kraterähnlichen Gebiet pumpen.

Kraterähnlich zeigt sich nach den vielen Regenfällen der Steinbruch in Oberhaag. | Foto: FF
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Feuerwehr in Vorarlberg über 100 Mal im Einsatz

Am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch fanden die Einsatzkräfte in Vorarlberg nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Über 100 Mal musste die Feuerwehr ausrücken, um Wasser aus Kellern und Unterführungen zu pumpen. 

Nach dem vielen Regen befand sich in Hörbranz (Vorarlberg) zudem ein Hang in Bewegung. Allein am Wochenende seien die Messpunkte auf dem Bauernhof unterhalb des Hanges um zweieinhalb Meter verschoben worden, so Bürgermeister Andreas Kresser. Neben dem betroffenen Bauernhof gilt nun auch ein weiteres Gebäude als einsturzgefährdet.  

Nur noch kleinflächige Überflutungen erwartet

In der Nacht auf Donnerstag dürfte sich die Lage aber entspannen, wie Thomas Wostal der GeoSphere Austria auf Anfrage von meinbezirk.at mitteilt. So rechne man nicht mehr mit großflächigen Überschwemmungen. Nichtsdestotrotz könnte es noch zu lokalen Hangrutschen oder Kellerüberflutungen kommen, falls sich in den nächsten Tagen noch weitere Schauer und Gewitter bilden.

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