Lob und Kritik an Maßnahmen
"Ungeimpfte werden beim Wintersport diskriminiert"

 „Gesunde Menschen und Nichtgeimpfte werden nun auch beim Ausüben ihres Wintersports von ÖVP und Grünen beinhart diskriminiert", so Gerald Hauser von der FPÖ. | Foto: P8
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  • „Gesunde Menschen und Nichtgeimpfte werden nun auch beim Ausüben ihres Wintersports von ÖVP und Grünen beinhart diskriminiert", so Gerald Hauser von der FPÖ.
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Der Wintertourismus wird unter Einhaltung des bereits bestehenden Drei-Stufen-Plan der Bundesregierung ablaufen. Eine 3G-Regel wird in Seilbahnen eingeführt, alle Passagiere müssen eine FFP2-Maske tragen. Einschränkungen treffen im wesentlichen Ungeimpfte. Während der Tourismus großteils glücklich ist mit den Maßnahmen der Bundesregierung, hagelt es von Ärztekammer und der Opposition Kritik. 

ÖSTERREICH. Der Wintertourismus wolle eine starke Saison, doch ob das aber möglich sei, entscheide „nicht die Politik, sondern das Virus“, donnert Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres:

„Wahrscheinlich haben zu viele die Causa Ischgl vergessen.“

Er fordert, „über Apres-Corona zu reden statt über Apres-Ski“, und verweist auf die dramatische Lage in Wien, wo ob der steigenden Corona-Neuinfektionen bereist wieder Operationen verschoben werden müssen und hunderte Schüler in Quarantäne sitzen. „Und noch immer gibt es Lehrer, die nicht geimpft sind“, so Szekeres und fordert eine „Impfverordnungen, beispielsweise für bestimmte Berufsgruppen oder für Menschen, die in der Öffentlichkeit agieren. Wenn Aufklärung nicht hilft, muss der Gesetzgeber einschreiten.“

Der Wintertourismus wolle eine starke Saison, doch ob das aber möglich sei, entscheide „nicht die Politik, sondern das Virus“, donnert Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres. | Foto:  ÖÄK/Bernhard Noll
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"Ungeimpfte werden beim Wintersport diskriminiert"

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch kritisiert die Maßnahmen der Regierung als Versuch, von anderen unangenehmen Themen abzulenken, wie etwa den Problemen an den Schulen. Tourismussprecher Gerald Hauser von der FPÖ befürchtet, dass die „schwarz-grünen Pläne zu massiven Einnahmeausfällen bei den Liftbetreibern führen werden, weil nicht geimpfte Menschen nur mehr Tagespässe erwerben können.“ Und weiter:

„Gesunde Menschen und Nichtgeimpfte werden nun auch beim Ausüben ihres Wintersports von ÖVP und Grünen beinhart diskriminiert. Im Grunde waren Köstinger, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei der Pressekonferenz nicht in der Lage, praktikable, verständliche und vor allem langfristige Konzepte für die Urlaubsgäste und die heimischen Betriebe zu präsentieren.“

Tourismus ist optimistisch

Wirtschaftlich gesehen wird zwar mit einer Buchungslage weit hinter dem Vor-CoV-Niveau gerechnet, dennoch zeigt sich die Tourismuswirtschaft über die vorgegebenen Regeln zufrieden:
Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer:

„Dank Impfung, mittelfristiger Planung und engmaschigem Test-Netz geht Österreichs Tourismus optimistisch in die Wintersaison.“

Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer: „Dank Impfung, mittelfristiger Planung und engmaschigem Test-Netz geht Österreichs Tourismus optimistisch in die Wintersaison.“
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  • Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer: „Dank Impfung, mittelfristiger Planung und engmaschigem Test-Netz geht Österreichs Tourismus optimistisch in die Wintersaison.“
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Die Obleute der Fachverbände Hotellerie und Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Susanne Kraus-Winkler und Mario Pulker:

„Mit dem heute präsentierten Winterkonzept und dem Stufenplan der Bundesregierung haben wir nun taugliche und für unsere Branchen bereits bekannte Instrumente in der Hand, um die anstehende Wintersaison für Gäste, Mitarbeiter und Betriebe planen zu können.“

WKO-Obmann der Bundessparte Tourismus, Robert Seeber:

„Jetzt ist – im Interesse der Gäste, Mitarbeiter, Unternehmen und auch Behörden – entscheidend, dass die Auflagen und Maßnahmen legistisch und organisatorisch so umgesetzt werden, dass sie einfach und unbürokratisch handhabbar sind. Das gilt vor allem bei einem Umstieg von Antigen- auf PCR-Tests, wo eine flächendeckende Infrastruktur und eine schnelle Abwicklung ein absolutes Muss ist.“

Lisa Weddig, Geschäftsführerin der Österreich Werbung:

"Die heute präsentierten Maßnahmen schaffen die Voraussetzung für eine erfolgreiche Wintersaison. Wir sehen derzeit eine erfreuliche Nachfrageentwicklung auf unseren wichtigsten Herkunftsmärkten.“

Die Maßnahmen zusammengefasst:

  1. In Seilbahnen gilt die 3G-Regel PLUS verpflichtende FFP2 Maske (für alle, in allen Stufen)
  2. Apres Ski wird nur unter strengen Regeln, analog zur Nachtgastronomie möglich sein
  3. Für Gastronomie und Hotellerie gilt die 3G Regel, ab Stufe 3 das Test-G nur mehr mit PCR-Test
  4. Wer einen sicheren und unbeschwerten Urlaub verbringen will, der sollte sich jetzt impfen lassen, dann gibt es kaum Einschränkungen

Après-Ski

  • Generell gelten für Après-Ski die gleichen Regeln wie für die Nachtgastronomie. Während Stufe 1 müssen Gäste ein gültiges negatives PCR-Testergebnis, einen Impfnachweis oder einen Genesungsnachweis (ärztliche Bestätigung oder Absonderungsbescheid) vorweisen. Ein Antikörpernachweis oder Antigentest ist nicht ausreichend.
  • Für Betriebe der Nachtgastronomie sowie Après-Ski wird ab der Stufe 2 die 2-G-Regel (Geimpfte und Genesene –Testungen jeglicher Art) eigeführt.
  • Sonderregelung für ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: zumindest FFP2-Pflicht und 3 Mal pro Woche PCR-Testpflicht
  • Über die Stufe 3 hinausgehende Maßnahmen werden im Gleichklang mit den allgemeinen Maßnahmen erfolgen.
  • Künftig werden für Après-Ski reduzierte Sperrstunden und Pausensperrstunden ermöglicht. Ob neben den Ländern und Bezirksverwaltungsbehörden zukünftig auch die Gemeinden strengere Maßnahmen treffen können, wird geprüft und könnte über das Covid-19-Maßnahmengesetz oder das Epidemiegesetz erfolgen.

Seilbahnen

  • Stufe 1-3: Für Besucher der Seilbahnbetriebe gilt bereits seit 15. September 2021 das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske.
  • Ab Saisonstart Einführung der 3-G-Regel:
  • Bei Einführung von Eintrittsnachweisen sind diese beim Verkauf von Tickets zu überprüfen.
  • An einer praktikablen Umsetzung für Betreiber und Besucher wird gearbeitet (Koppelung des Onlineverkaufs von Tickets für eine automatisierte Kontrolle).
  • Besucher haben den gültigen Nachweis stets mitzuführen und im Rahmen stichprobenartiger Kontrollen vorzuzeigen.
  • Die Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske besteht weiterhin
  • Werden die epidemiologischen Maßnahmen durch Besucher nicht eingehalten, sollen die Seilbahnunternehmen von ihrer Beförderungspflicht entbunden werden.

Gastronomie und Beherbergung

  • Stufe 1: (Derzeit) Zutritt mit 3G-Nachweis
  • Ab Stufe 2 sind Antigen-Tests mit Selbstabnahme („Wohnzimmertests“) als Eintrittsnachweis nicht mehr zulässig.
  • Sollte Stufe 3 in Kraft treten, bedeutet das für Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe, dass Antigen-Schnelltests nicht mehr als Zutrittsnachweis gültig sind (Zutritt mit gültigem negativen PCR-Testergebnis, Impfnachweis oder Genesungsnachweis).
  • Über die Stufe 3 hinausgehende Maßnahmen – insbesondere Beschränkungen für Ungeimpfte – werden im Gleichklang mit den allgemeinen Maßnahmen erfolgen.

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Mehr dazu:

Seilbahnwirtschaft "schämt sich" für Salzburger Impfquote
3G-Regel und FFP2-Maske für alle in Seilbahnen
Zahl der Nächtigungen sank um 90 Prozent

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