Cell Broadcast
Verordnung für Warnsystem via Smartphone erlassen

Warnungen vor Katastrophen werden künftig via Push-Nachricht regional ans Smartphone verschickt. | Foto: Pixabay
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  • Warnungen vor Katastrophen werden künftig via Push-Nachricht regional ans Smartphone verschickt.
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Künftig sollen viele Menschen schnell und zeitgleich vor Katastrophen und Notfällen mit einer Push-Nachricht auf ihrem Handy gewarnt werden. Am Montag hat das österreichische Finanzministerium die einschlägige Verordnung im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Erste regionale Tests würden "in naher Zukunft" stattfinden, heißt es aus dem Büro des Staatssekretariats für Digitalisierung und Telekommunikation.

ÖSTERREICH. Das Warnsystem Cell Broadcast warnt die Bevölkerung vor Umweltkatastrophen, aber auch Terroranschlägen. Das heißt, auf dem Smartphone oder Handy erscheint im Notfall eine Push-Nachricht.

In Ländern wie den USA, Niederlanden, Kanada, Japan oder auch in Bangladesch kommt diese Technik bereits zur Anwendung. Der Vorteil dieses Systems ist, dass es keine Anmeldung braucht und ohne Speicherung der Standortdaten auskommt, wie Experten und Expertinnen sagen. 

Erhebliche Investitionen erforderlich 

Mittels „Cell Broadcast“ werden alle Handy-Nutzer in einem Gebiet, in dem eine Warnung ausgesprochen wurde, mit einer Warn-Nachricht über die Gefahr informiert. Dabei werden in diesem Bereich alle Mobilfunkmasten angesteuert. Alle Handys, die bei diesen Funkmasten eingewählt sind, erhalten dann eine Warn-Nachricht. Multimedia-Elemente gibt es für Cell Broadcast generell nicht; deren massenhafter Versand könnte das Netz überlasten.

Allerdings ist es notwendig, dass die Mobilfunkbetreiber und die zuständigen Behörden ihre eigenen Infrastrukturen aufbauen, um das System zu implementieren, das Warnungen auslösen kann. Die Verordnung spricht von "jeweils zuständigen Behörden" für die Auslösung der Warnungen. 

Nicht jedes Mobiltelefon zeigt die Cellbroadcast-Mitteilungen automatisch an. Je nach Modell muss der Anwender im Voraus passende Einstellungen vornehmen. Gemäß der neuen Verordnung in Österreich sind die Mobilfunkbetreiber verpflichtet, die von ihnen vertriebenen Handys standardmäßig so zu konfigurieren, dass sie Cell-Broadcast-Mitteilungen empfangen und prominent anzeigen können.

"Erste regionale Tests in naher Zukunft"

Laut dem Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, Florian Tursky (ÖVP), befände man sich nun in der Umsetzung. "Hier sind bereits seit Monaten intensive Gespräche mit den wichtigsten Stakeholdern, wie den Landeswarnzentralen, den Telekommunikationsanbietern und dem Innenministerium vorangegangen, die nun (sic!) Implementierung umsetzen. In naher Zukunft sollen erste regionale Tests stattfinden.“ 

Die Mobilfunkbetreiber A1, Magenta sowie Drei wurden um eine Stellungnahme gebeten, wann das System tatsächlich startet. "Vergleichswerte aus anderen Ländern zeigen, dass es bis zur vollständigen flächendeckenden Inbetriebnahme des Warn-Systems in etwa 1 bis 1,5 Jahre gedauert hat", heißt es von Magenta auf Anfrage der Regionalmedien Austria. Das neue Warnsystem kann ca. 9 Monaten ab der Klärung mit den Behörden in Betrieb gehen, meint wiederum Drei.

Bereits jetzt informiert die App "Katwarn"vom Innenministerium im Katastrophenfall. | Foto: BMI/Gerd Pachauer
  • Bereits jetzt informiert die App "Katwarn"vom Innenministerium im Katastrophenfall.
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Die EU hat bereits vergangenes Jahr den Mitgliedsländern angeordnet, ein öffentliches Warnsystem einzuführen. Politisch hat der damals zuständige Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) die Umsetzung sogar für 2019 angekündigt. Das flächendeckende Sirenenwarnsystem bleibt aber bestehen, auch über die App "Katwarn" werden derzeit Warnungen ausgeschickt.

Update: Statement des Staatssekretärs Tursky wurde eingefügt

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Warnungen vor Katastrophen werden künftig via Push-Nachricht regional ans Smartphone verschickt. | Foto: Pixabay
Bereits jetzt informiert die App "Katwarn"vom Innenministerium im Katastrophenfall. | Foto: BMI/Gerd Pachauer

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