Von hier kommt das Essen
Verpflichtende Herkunftskennzeichnung kommt fix

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger mit Bundeskanzler Karl Nehammer (beide ÖVP) | Foto: BMLRT/Grub
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Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln soll 2023 in Kraft treten. Konkret geht es um Milch, Fleisch und Eier in verarbeiteten Produkten und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung. Landwirte und Endverbraucher sollen davon profitieren.

ÖSTERREICH. Was im Regierungsprogramm von ÖVP und Grüne vereinbart war, wird jetzt umgesetzt. Auf der Verpackung von verarbeiteten Lebensmitteln muss ab 2023 die Herkunft der Zutaten ausgewiesen werden. Jeder Konsument soll wissen, woher Fleisch, Milch und Eier herkommen.

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„Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Milch, Fleisch und Eiern in verarbeiteten Produkten und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung ist ein echter Meilenstein. Damit drehen wir an den großen Schrauben und nehmen die Großen in die Pflicht zu zeigen woher die Rohstoffe kommen“, sagt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Landwirtschaft unterstützen

"Regional ist nicht egal!" soll schon 2023 in Kraft treten. Vorgesehen ist die Kennzeichnung der Primärzutat Fleisch, Milch oder Ei. Damit soll der österreichischen Landwirtschaft ein ordentlicher Schub verpasst werden. Für die Konsumenten soll es erleichtert werden, gezielt zu österreichischen Qualitätsprodukten zu greifen. "Künftig wird klar ersichtlich sein, ob eine dieser Hauptzutaten aus Österreich, der EU oder nicht aus der EU kommt. So können Konsumentinnen und Konsumenten eine klare Kaufentscheidung treffen. Jetzt kann jeder unsere Bäuerinnen und Bauern unterstützen", erklärt Köstinger.

Auch im Kindergarten

Die Kennzeichung wird sich durch alle Ebenen ziehen. Auch Gemeinschaftsverpfleger, die von der öffentlichen Hand beauftragt werden, müssen die Herkunft mittels Aushang oder in der Speisekarte ausweisen. Zum Beispiel mit Aufstellern an der Ausgabe in der Krankenhaus-Kantine oder am Speiseplan im Kindergarten.

Laut einer AMA-Umfrage haben 94 Prozent der österreichischen Bevölkerung ein positiv bis sehr positives Bild der österreichischen Landwirtschaft und wollen sie unterstützen.
 | Foto: mjp
  • Laut einer AMA-Umfrage haben 94 Prozent der österreichischen Bevölkerung ein positiv bis sehr positives Bild der österreichischen Landwirtschaft und wollen sie unterstützen.
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"Die Qualität der Produkte unserer heimischen Landwirtschaft ist nicht nur in Österreich, sondern auch weit darüber hinaus bekannt und gefragt. Im Sinne der Transparenz setzen wir jetzt die verpflichtende Herkunftskennzeichnung in Österreich um, denn die Konsumentinnen und Konsumenten haben ein Recht zu wissen, was auf ihren Teller kommt. Davon profitieren nicht nur die Landwirtinnen und Landwirte, sondern auch die Endverbraucher", sagt Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

Das muss konkret umgesetzt werden:

  • Kennzeichnung der Primärzutat Fleisch, Milch oder Ei
  • Primärzutat bedeutet ein Anteil von mindestens 50 Prozent am Lebensmittel oder die Zutat die der Konsument üblicherweise mit der Bezeichnung des Lebensmittels assoziiert.
  • Bei Fleisch muss in der Regel gekennzeichnet werden, wo das Tier geboren, gemästet und geschlachtet wurde. Bei Milch, wo das Tier gemolken wurde. Bei Eiern, wo das Ei gelegt wurde.
  • Mit dem AMA Gütesiegel, dem AMA Bio-Siegel und dem AMA GENUSS REGION Gütesiegel gibt es drei staatlich anerkannte freiwillige Herkunftssysteme.

Internationale Beispiele zeigen, dass nationale Herkunftskennzeichnungen funktionieren. Frankreich hat mit März 2022 eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch in Kantinen und Restaurants umgesetzt. Italien kennzeichnet bereits verarbeitete Produkte, die Tomaten, Milch oder Reis enthalten. Finnland hat eine Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung für Fleisch und Milch umgesetzt.

Herkunft wichtiger als Preis

Laut einer AMA-Umfrage aus 2020 ist den Konsumenten die Herkunft wichtiger als der Preis. 62 Prozent geben an, dass ihnen Regionalität wichtig ist. 38 Prozent legen sogar Wert darauf, dass die Produkte direkt vom Bauern kommen. Nur 36 Prozent sagen, dass der Preis ausschlaggebend ist. Wenn um ein Prozent mehr heimische Lebensmittel gekauft werden, soll das laut Landwirtschaftsministerium 3.100 Arbeitsplätze und eine zusätzliche Wertschöpfung von 140 Millionen Euro schaffen.

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