Jeden Tag sechs Hektar
Waldfläche trotz Klimakrise gestiegen

Trotz negativer Natureinflüsse von Sturmschäden bis zum Borkenkäfer wachsen die österreichischen Wälder. | Foto: ÖBf-Archiv/M. Glassner
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  • Trotz negativer Natureinflüsse von Sturmschäden bis zum Borkenkäfer wachsen die österreichischen Wälder.
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In den letzten zehn Jahren hat Österreichs Waldfläche täglich um sechs Hektar zugenommen – das ist neun Mal die Fläche eines Fußballfeldes“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) bei der gemeinsamen Ergebnis-Präsentation der Österreichischen Waldinventur mit Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald. Trotz negativer Natureinflüsse von Sturmschäden bis zum Borkenkäfer wachsen die österreichischen Wälder. 

ÖSTERREICH. Seit 1961 wird eine Bestandsaufnahme des österreichischen Waldes erhoben. Die Waldfläche in Österreich legt weiter zu und beträgt mehr als vier Millionen Hektar, dies entspricht 47,9 Prozent der Staatsfläche. Das waldreichste Bundesland ist die Steiermark mit 62 Prozent, gefolgt von Kärnten mit 61 Prozent, Salzburg 52 Prozent und Oberösterreich 42 Prozent. „Unsere Waldflächen vergrößern sich vor allem in den gebirgigen Regionen im Westen Österreichs. Sie werden entweder aufgeforstet oder es entsteht von Natur aus Wald. Der Klimawandel führt zwar zu einem Anstieg der Waldgrenze, dieser verläuft aber sehr langsam“, führt BFW-Leiter Peter Mayer aus. 

"Totholz hat in den vergangenen Jahren um 18 Prozent zugenommen", berichtete Mayer weiter. Das klingt vielleicht negativ, ist aber ein weiterer positiver Aspekt im Bereich der Biodiversität: Das sich zersetzende Holz dient Tieren und Pflanzen als Nist-, Entwicklungs-, Nahrungs- oder Überwinterungshabitat. Tatsächlich negativ hat sich hingegen das Verhältnis von Wald und Wild entwickelt, letzteres sei ein zunehmendes Problem der bei der Waldverjüngung: 420 Hektar seien durch Verbiss geschädigt worden, hier brauche es eine Trendumkehr. Besonders der Aufbau von Schutzwald gestalte sich schwierig, hier käme es auch zu "Schälschäden".

Landwirtschaftsminister Totschnig (rechts) und der Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald Peter Mayer stellen die Ergebnisse der "Österreichischen Waldinventur" vor. | Foto: BML/Lendl
  • Landwirtschaftsminister Totschnig (rechts) und der Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald Peter Mayer stellen die Ergebnisse der "Österreichischen Waldinventur" vor.
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Ebenso geht aus der Waldinventur hervor, dass derzeit 89 Prozent des Zuwachses geerntet werden, einst waren es nur zwei Drittel. Aber hier kommen die negativen Einflüsse ins Spiel, denn nur ein Teil ist auch eine von den Waldbewirtschaftern gewollte Ernte, den Rest erzwingen die eingangs genannten Unwetter oder die Borkenkäfer, wenn sie die durch Trockenheit geschwächten Bäume befallen.

Immer mehr Mischwald

Die Fichte ist mit rund 46 Prozent noch die häufigste Baumart in Österreich. Allgemein geht die Tendenz in Richtung Mischwald. Der Wald müsse weiter Lebensraum für Pflanzen und Tiere sein. Totschnig verwies in diesem Zusammenhang auf den Österreichischen Waldfonds mit 350 Mio. Euro. "Mit zehn Maßnahmen unterstützen wir Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter bei der Wiederaufforstung, Borkenkäferschäden oder der Errichtung klimafitter Wälder“, so Totschnig. „Es ist für einen klimafitteren Wald zielführend auf eine Mischung von Laub- und Nadelholzarten zu setzen. 

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